06.03.2018 12:15 Uhr

Dutts erster Sieg für Bochum "nur ein kleiner Schritt"

Robin Dutt holte den ersten Sieg mit dem VfL Bochum
Robin Dutt holte den ersten Sieg mit dem VfL Bochum

Der VfL Bochum steckt in der 2. Bundesliga weiter im Abstiegskampf. Nach dem ersten Sieg unter Trainer Robin Dutt herrscht gebremster Optimismus - obwohl die Partie in Ingolstadt gerade spielerisch kein Glanzlicht des Revierklubs war.

Bei Robin Dutt hatten die Stimmbänder gelitten: "Er lässt sich entschuldigen, die Stimme ist weg", sagte sein Assistent Heiko Butscher auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärend.

Die Grippe hat Dutt erwischt, vom Erfolgsfieber wollte sich nach dem ersten Sieg unter dem neuen Trainer beim VfL Bochum aber niemand anstecken lassen.

"Wir haben dagegengehalten und gekämpft. Aber wir müssen jetzt punkten, punkten, punkten", gab VfL-Verteidiger Stefano Celozzi als Marschrichtung für den Schlussspurt in der 2. Fußball-Bundesliga vor.

Neun Spieltage vor Saisonende stecken die Westfalen weiter im Abstiegskampf und stehen "trotz des Sieges mit dem Rücken zur Wand", wie Torhüter Manuel Riemann treffend analysierte.

"Schlechte Leistung" unter Dutt reicht zum Sieg

Der 29-Jährige trug maßgeblich zum 1:0 (1:0)-Erfolg des VfL beim FC Ingolstadt bei. In der 28. Minute parierte er einen Elfmeter von Stefan Kutschke, nach der Pause wehrte er einen Volleyschuss von Christian Träsch (60.) glänzend ab. Die Bochumer holten aus drei Spielen unter Dutt vier Punkte.

Der 53 Jahre alte Hoffnungsträger hatte vor der Partie "elf hungrige Spieler" angekündigt und recht behalten. Die Westfalen ließen den Worten Taten folgen und zerrissen sich vor der spärlichen Kulisse von 7934 Zuschauern im Ingolstädter Sportpark.

Spielerisch bot der VfL aber nur wenig Höhepunkte. "Von den drei Spielen unter Robin Dutt war es die schlechteste Leistung", gestand der 37-jährige Butscher ein.

Auch Celozzi pflichtete ihm bei: "Ironischerweise haben wir mit unserem schlechtesten Spiel unter Robin Dutt die ersten drei Punkte geholt."

Defensive stark, Riemann herausragend

Defensiv ließ der VfL wenig zu und konnte sich im Notfall auf den herausragenden Riemann verlassen. Offensiv war der Siegtreffer durch Robert Tesche (32.), der vier Minuten zuvor den Elfmeter verschuldet hatte, jedoch der einzige Lichtblick eines zerfahrenen Spiels nach vorne.

Von einem Befreiungsschlag wollte daher auch niemand aufseiten der Bochumer sprechen. "Die Freude ist groß, dennoch ist es nur ein kleiner Schritt, den wir machen mussten", betonte Butscher.

Während der VfL vom zwischenzeitlichen Relegationsrang 16 auf Position 14 sprang, rutschten die Schanzer selbst in den Abstiegskampf. Bei nur vier Punkten Vorsprung auf Platz 16 brachte Trainer Stefan Leitl auf den Punkt, was den Bundesliga-Absteiger in den nächsten Wochen erwartet: "Abstiegskampf, wenn nicht gar purer Existenzkampf." Das Stadion verließ er deutlich schlechter gelaunt als Dutt, bei dem auch ohne Stimme die Stimmung gestimmt haben dürfte.