14.03.2018 11:07 Uhr

Fohlen-Flaute: Gladbach will endlich Trendwende

Borussia Mönchengladbach ist das drittschlechteste Team der Rückrunde
Borussia Mönchengladbach ist das drittschlechteste Team der Rückrunde

Platz 16 in der Rückrunde, zahlreiche Verletzte, Flaute im Sturm: Bei Borussia Mönchengladbach geht im Jahr 2018 nicht mehr viel. Gegen Hoffenheim soll endlich die Wende her.

Die Fans verlieren die Geduld, die Stürmer treffen nicht mehr, und zu allem Überfluss hat die Zahl der Verletzten einen Rekordstand erreicht: Bei Borussia Mönchengladbach geht im Jahr 2018 nicht mehr viel, das Wunschziel Europa rückt langsam in weite Ferne.

Nicht nur Trainer Dieter Hecking hofft daher am Samstag im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten 1899 Hoffenheim auf die Wende, immerhin soll im Sommer sein Vertrag verlängert werden.

Sportdirektor Max Eberl hatte schon im Januar für die Sommerpause Gespräche mit Hecking angekündigt. Derzeit sammelt der Trainer allerdings wenig Argumente - was angesichts der seit Wochen, eigentlich sogar Monaten anhaltenden Verletztenmisere aber auch schwer möglich ist.

Nahezu seit Saisonbeginn ist das Lazarett der Fohlenelf gut gefüllt. Die nach der 0:2-Niederlage in Leverkusen zwölf verletzten Profis sind aber auch für die Borussia eine kaum zu fassende Zahl.

Ausreden suchen ist keine Option

Als Ausrede für die jüngste Flaute will Hecking das fehlende Dutzend allerdings nicht gelten lassen. Der Abwärtstrend ist indes eindeutig: Zu Beginn der Hinrunde lag die Borussia noch gleichauf mit Dortmund, Leverkusen und Leipzig, seither gab es nur noch sieben Punkte. In der Rückrundentabelle bedeutet dies Platz 16, nur Wolfsburg und Hamburg waren im Jahr 2018 schlechter.

Einer der Gründe ist das erschreckende Sturmtief: Nationalspieler Lars Stindl wartet seit 1435 Minuten auf ein Tor, seine Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme schwinden mehr und mehr. "Vielleicht würde Lars mal eine Pause brauchen. Im Moment muss er aber immer raus", sagt Hecking angesichts der fehlenden Alternativen. Zumal auch die fitten Angreifer nicht treffen: Thorgan Hazard ist seit 540 Minuten ohne Erfolgserlebnis.

Hinzu kommt eine Ideenlosigkeit auf dem Platz, die zuletzt bei der Niederlage in Leverkusen nicht mehr zu übersehen war. "Wir wollen euch kämpfen sehen", riefen die mitgereisten Anhänger nach der sechsten Niederlage aus den letzten sieben Auswärtsspielen.

Kramer zeigt Verständnis für wütende Fans

"Ich kann den Unmut der Fans verstehen, und es ist ihr gutes Recht, so etwas anzustimmen. Aber ich finde nicht, dass man uns vorwerfen kann, dass wir nicht gekämpft haben", sagte Weltmeister Christoph Kramer daraufhin.

Und nun? Mehr als Platz sieben scheint für die Borussia derzeit unrealistisch, der könnte immerhin noch für Europa reichen, wenn auch mit dem Umweg Qualifikation. Derzeit steht dort der kommende Gegner Hoffenheim, bei einem Dreier wären beide Teams wieder punktgleich.

"Wir wollen am Samstag mit den Fans im Rücken unbedingt wieder einen Sieg einfahren", sagt Kramer: "Bis zum Saisonende sind noch viele Punkte zu vergeben und wir sollten schauen, dass wir davon noch möglichst viele ergattern."