20.03.2018 16:06 Uhr

Brasilien-Test zwingt alle zu Improvisation

ÖFB-Team steht vor logistischer Herausforderung
ÖFB-Team steht vor logistischer Herausforderung

Der im Juni zusätzlich eingeschobene Testspiel-Kracher gegen Brasilien stellt das österreichische Nationalteam vor eine logistische Herausforderung. Das Kräftemessen mit dem Rekordweltmeister am 10. Juni in Wien steigt acht Tage nach dem bereits länger geplanten Test gegen Weltmeister Deutschland. Teamchef Franco Foda will den ÖFB-Spielern dazwischen einige Tage frei geben

"Der 10. Juni ist für uns vielleicht nicht der optimale Termin. Aber wenn man die Möglichkeit hat, als österreichische Nationalmannschaft gegen Brasilien zu spielen, muss man die Chance einfach wahrnehmen", meinte Foda. Die Brasilianer seien selbst auf den ÖFB zugekommen, treffen sie doch in ihrem ersten WM-Gruppenspiel am 17. Juni auf die Schweiz. Foda: "Das Schöne ist: Die wollten gegen uns spielen."

Die Anfrage des Rekordweltmeisters zwang den ÖFB terminlich zur Improvisation. Die Testspiele gegen WM-Gastgeber Russland am 30. Mai in Innsbruck und gegen Deutschland am 2. Juni in Klagenfurt waren bereits davor fixiert. Dazu endet die Meisterschaft in Österreich erst am 27. Mai, dem Tag nach dem Champions-League-Finale, jene in Deutschland oder England dagegen bereits zwei Wochen davor.

"Es ist eine nicht ganz so leichte Situation aufgrund der Konstellation, dass in Deutschland und Österreich die Ligen unterschiedlich beendet werden", sagte Foda, versicherte aber auch: "Wir werden das Training schon so steuern, dass wir gegen Brasilien, Deutschland und Russland gut vorbereitet sind. Wir wollen uns auch gegen diese Mannschaften von der besten Seite zeigen und auch da performen."

Versammlung vor Ende der Bundesliga-Saison

Foda will sein Team kurz vor Ende der Bundesliga-Saison am 25. oder 26. Mai versammeln. Im Hinblick auf das Russland-Spiel bedeutet das eine etwas kürzere Vorbereitung als geplant. "Ich werde den Spielern dann auch nach dem Deutschland-Spiel noch einmal freigeben, damit sie noch ein bisschen abschalten können", kündigte der Teamchef an. Drei Tage seien vorstellbar. "Und dann werden wir uns auf Brasilien vorbereiten." Der Urlaub folgt für die ÖFB-Kicker erst danach.

Die heimische Bundesliga hielt am Montag trotz eines Ansuchens der Wiener Austria auf Vorverlegung wegen des nicht zur Verfügung stehenden Ernst-Happel-Stadions am 27. Mai als Termin für die letzte Saisonrunde fest. Der ursprüngliche Beschluss dafür war noch vor Fodas Bestellung zum Teamchef gefasst worden. "Die Voraussetzungen sind nicht ideal, keine Frage", sagte der frühere Sturm-Graz-Coach über die Terminsituation. "Aber es hilft jetzt nicht, dort lange zu lamentieren oder zu jammern. Wir werden auf jeden Fall das Beste daraus machen." Man gehe positiv an die Sache heran.

Spieler wie Trainerteam freuen sich auf den hochkarätigen Testspiel-Sommer. "Was gibt es Geileres, als gegen den Rekordweltmeister, gegen den regierenden Weltmeister und gegen das Veranstalterland der WM zu spielen?", fragte Augsburg-Stürmer Michael Gregoritsch am Dienstag in Klagenfurt. "Das ist wirklich ein sehr, sehr guter Test für jeden einzelnen Spieler, damit wir zeigen können, wir können da wirklich mithalten."

apa