23.03.2018 10:04 Uhr

Kimmich-Ansage: "Will Führungsspieler werden"

Joshua Kimmich hat hohe Anforderungen an sich selbst
Joshua Kimmich hat hohe Anforderungen an sich selbst

Nationalspieler Joshua Kimmich vom deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München möchte künftig im Verein und in der Nationalmannschaft mehr Verantwortung übernehmen.

"Mein Ziel ist es, bei Bayern und beim DFB ein Führungsspieler zu werden. Angst vor dieser Rolle habe ich jedenfalls keine", sagte Kimmich in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".

Er sei "von Haus aus sicher einer, der gern Verantwortung übernimmt", betonte der 23-Jährige vor dem Test-Länderspiel gegen Spanien am Freitagabend in Düsseldorf. "Aber wie gesagt: Anderen was zu erzählen oder sie mitzureißen, funktioniert ja nur, wenn die eigene Leistung konstant gut ist, sonst glaubt dir keiner ein Wort. Und man muss natürlich auch der Typ für so was sein." Er wolle "auf jeden Fall so ein Typ werden", sagte der gelernte Mittelfeldspieler.

In der Weltmeister-Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw sieht sich Kimmich "schon als Stammspieler". Nach dem Karriereende von Philipp Lahm hatte er vom Kapitän die Position des rechten Verteidigers im Verein übernommen. Auch in der Nationalmannschaft ist Kimmich für die WM im Sommer in Russland als Rechtsverteidiger gesetzt.

Außenverteidigung "noch komplexer" als Sechserposition

"Vor zwei Jahren und auch bei der EM 2016 hätte ich noch gesagt: Rechtsverteidiger ist okay, aber auf Dauer kann ich da wahrscheinlich nicht die internationale Topklasse erreichen. Inzwischen habe ich mich rechts hinten aber so entwickelt, dass ich denke: Gut möglich, dass ich jetzt auch als Rechtsverteidiger eine entscheidende Rolle spielen kann", hat sich Kimmich auf der anfangs ungewohnten Position mittlerweile zurechtgefunden.

"Die Sechserposition gilt ja als die zentrale Position im Spiel, du kannst von jeder Seite den Ball bekommen, bist praktisch bei jeder Aktion beteiligt und brauchst den 360-Grad-Rundumblick. Trotzdem stelle ich an mir selber fest, dass die Außenverteidiger-Position wohl noch komplexer ist", sagte der Münchner und schob als Begründung hinterher: "Man hat als Außenverteidiger zwar die Linie als Orientierung und Begrenzung, aber man hat viel mehr intensive Läufe, viel mehr wichtige Defensivzweikämpfe, und auf dem Flügel trifft man heute meistens auf die besten und schnellsten Spieler des Gegners und somit der Welt. Und am Offensivspiel sollte man sich im Idealfall auch noch beteiligen."

In München habe ihn besonders Pep Guardiola vorangebracht. "Dieser radikale Ballbesitzfußball. Bei Pep habe ich den größten Schritt gemacht. Wer einmal unter Pep trainieren durfte, vergisst gewisse Dinge nicht mehr", sagte Kimmich.