29.03.2018 14:01 Uhr

Nächste letzte Chance: Köln in der Zeitschleife

FC-Keeper Timo Horn sorgte zuletzt für ein bisschen Optimismus
FC-Keeper Timo Horn sorgte zuletzt für ein bisschen Optimismus

Der 1. FC Köln in der Zeitschleife: Schon mehrfach totgesagt, immer wieder aufgestanden - und am Samstag in Hoffenheim spielt die Mannschaft um ihre nächste "letzte Chance".

Da stimmt etwas nicht rund um den 1. FC Köln. Wer noch einen Beweis benötigt, der muss mal Heiner Lauterbach zuhören. "Im Moment", sagt der Schauspieler, "bin ich ähnlich stolz auf meinen FC wie 1978, als wir Meister wurden. Vielleicht sogar noch ein bisschen stolzer." Auf den Tabellenvorletzten also, die Mannschaft mit den meisten Gegentoren, den Abstiegskandidaten.

Lauterbach ist seit Jahrzehnten einer der prominentesten FC-Fans, und seine Meinung ist durchaus repräsentativ in diesem Fall. Vor dem nächsten Abstiegs-"Endspiel" am Samstag (15:30 Uhr) bei 1899 Hoffenheim ist die Stimmung bei den Fans gut, die Mannschaft ist beliebt, Störgeräusche gibt es kaum. In den vergangenen 20 Jahren mit viel Existenzkampf kannte man das so nicht in Köln.

Doch "in dieser fast aussichtslosen Situation derartig zu kämpfen und nicht aufzustecken", das verdiene eben Unterstützung, beschreibt Lauterbach in seiner "Express"-Kolumne die Gefühlslage vieler Anhänger. Denn schon mehrfach hat die Mannschaft in dieser Saison Niederlagen kassiert, die vermeintlich entscheidend waren, und ist dann mit Siegen bei Vizemeister RB Leipzig (2:1) oder zuletzt gegen Bayer Leverkusen (2:0) eben doch noch mal wiedergekommen.

Horn sorgt für gute Stimmung - Ruthenbeck bremst

Gerade der Derby-Erfolg sorgte für neue Glücksgefühle, auch bei den Profis. Und einige Leistungsträger äußern immer wieder ihre grundsätzliche Bereitschaft, sogar im Abstiegsfall den Klub nicht zu verlassen, zuletzt tat dies der umworbene Torhüter Timo Horn. Viele gute Nachrichten also in Köln, heile Welt trotz Existenzkampf - für Trainer Stefan Ruthenbeck ist diese Stimmungslage allerdings "im Moment ein bisschen zu euphorisch", sagte der 45-Jährige: "Es bleibt ein Wunder, wenn wir es schaffen sollten."

Zwar ist Köln seit dem vergangenen Spieltag nicht mehr Tabellenletzter. Doch der Rückstand auf den Relegationsrang, auf den FSV Mainz 05 und den VfL Wolfsburg, beträgt fünf Punkte. Gegen beide Teams spielt der FC in dieser Saison noch, gegen Mainz schon am nächsten Wochenende vor eigenem Publikum. Völlig unrealistisch ist das "Wunder" daher nicht.

"... dann wären wir schon weg"

Doch es müssen in den abschließenden sieben Saisonspielen eben regelmäßig Siege her, und die Leistungen der Kölner Mannschaft sind momentan schwierig vorauszusehen. Ruthenbecks Team spielt bislang eine ordentliche, aber längst keine herausragende zweite Saisonhälfte, ist Neunter der Rückrundentabelle. "Wenn die anderen nicht so schwach wären, dann wären wir schon weg", merkte FC-Manager Armin Veh zuletzt an und hatte recht.

Und wahr ist auch: Verliert Köln am Samstag bei 1899 und Mainz und Wolfsburg gewinnen, dann war es das wohl schon wieder mit der Hoffnung. Dann könnte dieses Endspiel in Hoffenheim wirklich das letzte sein.