11.04.2018 12:18 Uhr

Robben & Ribéry: Ewige Geschichte vor Happy End

Gesichter des Erfolgs beim FC Bayern: Arjen Robben und Franck Ribéry
Gesichter des Erfolgs beim FC Bayern: Arjen Robben und Franck Ribéry

Dass sich Arjen Robben Sorgen um seine Zukunft machen würde, war nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Der 34 Jahre alte Niederländer wirkte entspannt, als die obligatorische Frage nach seiner Vertragsverlängerung beim FC Bayern kam.

"Es gibt von meiner Seite nichts Neues, kein neues Gespräch. Vielleicht findet das die nächsten Tage, die nächste Woche statt", sagte Robben vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwochabend und lächelte.

Grundsätzlich verstehe er schon, dass das Thema "wichtig und interessant ist. Aber ich möchte nicht ganz so viel dazu sagen, wichtig ist für mich das Spiel", ergänzte er.

Dabei beherrscht die Frage, wie es mit Robben, aber auch mit Franck Ribéry im Sommer weitergeht, seit Wochen die Schlagzeilen. Im Moment deutet zumindest einiges darauf hin, dass die beiden alternden Stars mindestens noch ein weiteres Jahr in München beschäftigt werden.

Es spreche "nicht viel" gegen eine Verlängerung, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erst am Wochenende nach dem Gewinn der 28. deutschen Meisterschaft. Der FC Bayern, fügte er an, habe "mit Franck und Arjen, seitdem sie hier sind, Riesenerfolge gefeiert. Wir wissen schon, das richtig einzuordnen. Sie spielen erstklassig."

Heynckes lobt vorbildliches Verhalten

In der Tat erleben der 35 Jahre alte Ribéry und der ein Jahr jüngere Robben ihren x-ten Frühling in München. "Sie wissen beide, dass das jetzt eine Phase ist, in der man top sein muss - psychisch und physisch", lobte Trainer Jupp Heynckes seine beiden Flügelspieler erst am Dienstag wieder.

Überhaupt stellte er zuletzt immer wieder das vorbildliche Verhalten und die Extraklasse des Duos heraus. In Augsburg hatte er seine Oldies vor den Fans bewusst ins Zentrum der Titelfeierlichkeiten gerückt.

Explizit zu Robben sagte er nun, dass dieser "voller Lust" Fußball spiele: "Der Mittelpunkt seines Lebens ist sein Beruf. Dass er das mit Leidenschaft macht, erlebt man im Moment extrem."

Die Zukunft soll Coman und Gnabry gehören

Über Ribéry hätte Heynckes sicher das gleiche gesagt. Auch wenn sich der erfahrene Coach öffentlich nicht in die Vertragsangelegenheiten einmischen mag - derartige Worte dürfen durchaus als Empfehlung an Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß gewertet werden, Ribéry und Robben über den 30. Juni hinaus zu beschäftigen.

Es ist eine schwierige Situation für die Bayern, die so langsam auch die Zeit nach Ribéry und Robben planen müssen. In Kingsley Coman, der momentan verletzt ist, gibt es für Ribéry schon einen Kronprinzen. Aus Hoffenheim könnte im Sommer zudem Serge Gnabry zurückkehren.

Die Frage ist, ob sich die ehrgeizigen Ribéry und Robben bei einer Verlängerung auch einordnen würden? Ob sie sich ohne Murren auf die Bank setzen? Als Ergänzungsspieler sehen sich die beiden Protagonisten nämlich noch lange nicht. Offen ist auch, wie der Nachfolger von Heynckes mit "Robbery" planen würde.

Mitspieler sprechen sich für Verbleib aus

Heynckes selbst gelingt es vorzüglich, Ribéry und Robben bei Laune zu halten. "Ich habe viel Vertrauen in den Trainer. Er weiß, was er macht. Und er macht immer das Beste für die Mannschaft. Das gilt auch für mich", sagte Robben.

Dass Ribéry und Robben gerne in München bleiben würden, haben sie in den vergangenen Wochen mehrmals unterstrichen. Auf die Frage, was bei den Verhandlungen diesmal anders als früher sei, meinte Robben: "Ich bin ein bisschen älter. Die letzten zweimal habe ich im Januar unterschrieben, jetzt ist es April und ich habe noch nicht verlängert." Aber "die Familie fühlt sich noch genauso wohl".

Auch die Mitspieler sprechen sich immer wieder klar für Ribéry und Robben aus - wie nun Niklas Süle: "Für mich als junger Spieler ist es wahnsinnig zu sehen, wie die arbeiten. Ich würde unglaublich gerne noch ein Jahr mit ihnen zusammenspielen."