13.04.2018 11:10 Uhr

Hasenhüttl: "Habe gedacht, wir sind schon weiter"

Ralph Hasenhüttl und seine Mannschaft gaben in Marseille keine gute Figur ab
Ralph Hasenhüttl und seine Mannschaft gaben in Marseille keine gute Figur ab

Nach dem bitteren Aus in der Europa League zeigte sich RB-Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl von manchen Akteuren in seinem Team enttäuscht. Grundsätzlich sei sein Team aber "mit Applaus" ausgeschieden.

Herr Hasenhüttl, wie ordnen Sie das bittere Viertelfinal-Aus in der Europa League nach dem 2:5 bei Olympique Marseille ein?

Ralph Hasenhüttl: Wir sind raus mit Applaus, mit vielen Toren, die wir gemacht haben, aber noch mehr, die wir bekommen haben. Wer so viele Fehler macht wie wir heute, hat es einfach nicht verdient, eine Runde weiterzukommen. Wenn du gegen so einen Gegner so viele Fehler machst, darfst du dich nicht wundern, wenn du schnell auf die Verliererstraße kommst. Am Einsatz und Willen hat es nicht gelegen. Auch nach dem 1:3 haben wir alles versucht, das Spiel noch zu drehen."

Vor allem Innenverteidiger Dayot Upamecano wirkte ungewohnt unsicher. Wie erklären Sie sich die teils haarsträubende Defensivleistung?

Dayot war heute sichtlich nicht so stabil, wie wir ihn eigentlich auch kennen. Und ein paar andere Spieler haben Probleme gehabt. Ich habe auch gedacht, dass wir schon einen Schritt weiter sind, muss ich sagen. Dass wir uns vor der Kulisse da so anstecken lassen, war schon enttäuschend. Trotzdem sind diese Spiele wichtig für uns, auch wenn wir ausgeschieden sind und eine große Chance verpasst haben. Ich glaube, dass wir in dem ersten Jahr viel gesehen haben. Viel Gutes, aber auch sehr viel, was uns noch fehlt."

Nach dem 1:4 in der Bundesliga am vergangenen Montag gegen Bayer Leverkusen haben Sie nun neun Tore in zwei Spielen kassiert. Ist gegen Marseille vor allem Ihre Idee von der Dreierkette gescheitert?

Die Gegentreffer, auch die am Montag passiert sind, sind nach Standardsituationen gefallen. Wir hatten in diesem Jahr schon mal eine Phase, in der das uns das Genick gebrochen hat. Und in dieser entscheidenden Phase sieht es aus, als ob es wieder zurückkommt.

Kurz vor Ende der Partie in Marseille wurden Sie auf die Tribüne geschickt. Was war da los?

Ich habe reklamiert. Handspiel im Sechzehner und bin auf den Platz gelaufen. Deswegen musste ich auf die Tribüne, glaube ich.

Trauen Sie Olympique Marseille den Gewinn der Europa League zu?

Jede Mannschaft da vorne hat Qualität. Sie sind zu Hause eine Macht. Das hat man heute gesehen, aber es gibt auch noch andere sehr gute Mannschaften in dem Wettbewerb. Leicht wird es nicht, aber zuzutrauen ist ihnen alles."