15.04.2018 11:07 Uhr

VfB tönt: "Können nicht mehr absteigen"

Michael Reschke ist überzeugt vom Erfolg des VfB Stuttgart
Michael Reschke ist überzeugt vom Erfolg des VfB Stuttgart

Hannover 96 erkämpft im Bundesliga-Aufsteigerduell beim VfB Stuttgart dank Niklas Füllkrug glücklich einen Punkt. Rechnerisch sind beide Teams noch nicht durch.

Tayfun Korkut blickte nach dem für seinen VfB Stuttgart "bitteren Ende" des Aufsteigerduells mit Hannover 96 zu André Breitenreiter hinüber und fragte neckisch: "Schaust du?"

Er selbst, gab der VfB-Coach zu, wollte sich am Montag "eigentlich nicht" die Begegnung zwischen dem FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg ansehen. Doch nach dem unglücklichen 1:1 (0:0) gegen Breitenreiters 96er müssen sich dieses Spiel beide Trainer antun.

"Wir werden natürlich genau hinschauen, wie das Ergebnis ist", sagte Breitenreiter über das Duell des Tabellen-16. mit dem -15., von dem für Hannover und Stuttgart der Klassenerhalt abhängt, "aber es ist nicht so, das ich da am Fernseher mitzittere." Nach dem zwölften Saisontreffer seines Top-Stürmers Niclas Füllkrug (90.+1) besteht dazu auch kein Anlass.

Die Planungen für die nächste Saison laufen

Angesichts von jetzt 36 Punkten kann Hannover etwas ruhiger in die kommende Woche mit der Mitgliederversammlung am Donnerstag gehen. "Den Montag würde ich mal noch abwarten", sagte Klubchef Martin Kind zwar über eine mögliche Klassenerhaltsfeier. Doch dass die von ihm als nötig erachtete Umstrukturierung des Kaders wie von Kind angekündigt schon in den nächsten Tagen vorangetrieben werden soll, sagt genug.

Nach Salif Sané und Felix Klaus werden laut Kind keine Leistungsträger mehr abgegeben, zudem dürfte die Beförderung von Manager Horst Heldt zum Geschäftsführer in Kürze verkündet werden. "Es ist alles entschieden und sogar unterschrieben", sagte Kind.

Auch Stuttgart plant bereits die nächste Bundesliga-Saison. Zwar hat auch der VfB den Klassenerhalt rechnerisch nicht sicher. "Aber da musst du einen Mathematikprofessor dransetzen, dass der die Ergebnisse so zusammenschustert, dass du noch absteigst", sagte Sportvorstand Michael Reschke: "Mit 39 Punkten - wir können nicht mehr absteigen."

Das Restprogramm für die Aufsteiger nicht ohne

Dass Korkut dennoch nach Mainz schauen muss, lag an Füllkrugs Kopfballtreffer nach dem weiten Schlag von Miiko Albornoz. Holger Badstuber, um dessen Vertragsverlängerung Reschke weiter kämpft, war zu weit weg vom Schützen. Ron-Robert Zieler, der frühere 96er im VfB-Tor, gab sich eine Mitschuld am Ausgleich, weil er zu weit vor seinem Tor gestanden habe. So war das sehenswerte Tor von Erik Thommy (53.), dem besten Spieler auf dem Platz, zu wenig.

Während sich Füllkrug feiern ließ, klagte VfB-Kapitän Christian Gentner: "Dass so eine Bogenlampe reinfällt, ist brutal bitter. Der darf so nicht reingehen." Genau so ärgerlich aus VfB-Sicht: Andreas Beck (Knie) und Benjamin Pavard (Knöchel) verletzten sich - keine gute Nachricht angesichts des laut Reschke "schwierigen" Restprogramms mit Bremen (H), Leverkusen, Hoffenheim (H) und den Bayern.

Den Meister empfängt Hannover, für das Timo Hübers (21) ein starkes Bundesliga-Debüt gab, am kommenden Wochenende. "Die haben ja noch die Champions League", scherzte Kind, "vielleicht kommen sie mit der dritten Mannschaft." Dann ließe sich auch entspannter nach Mainz schauen.