18.04.2018 23:13 Uhr

Sturm gewinnt packenden Cupfight gegen Rapid

Sturm Graz jubelt über den Einzug ins Cupfinale
Sturm Graz jubelt über den Einzug ins Cupfinale

Sturm Graz steht nach einem spannenden Cupfight über 120 Minuten, in dem die Steirer gegen Rapid dreimal in Führung gehen, im Finale des ÖFB-Cups.

Das ÖFB-Cup-Endspiel am 9. Mai in Klagenfurt lautet Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz. Die Steirer feierten am Mittwochabend vor der Grazer Cup-Rekordkulisse von 15.750 Zuschauern einen 3:2-(1:0)-Halbfinal-Heimsieg nach Verlängerung über Rapid, das damit weiter seit der Meisterwürde 2008 titellos bleibt. Matchwinner für die "Blackies" war Joker Emeka Eze, der in der 102. Minute zum Endstand traf.

Zuvor hatte Ezes nigerianischer Landsmann Bright Edomwonyi die Gastgeber zweimal in Führung (24., 62.) gebracht, die Louis Schaub (58.) und Giorgi Kvilitaia (84.) jeweils egalisierten. Dank Eze, der in der 87. Minute für Edomwonyi eingewechselt wurde und nach einer Flanke von Thorsten Röcher mit dem Kopf zur Stelle war, setzten sich im sechsten Cupduell mit den Hütteldorfern am Ende doch noch erstmals die Grazer durch.

Durch den Finaleinzug von Titelverteidiger Salzburg, der auf sein fünftes Double en suite losgeht, steht fest, dass bereits Rang fünf in der Meisterschaft zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation reicht. Da die in der Meisterschaft acht Punkte vor Sturm Graz an der Spitze liegenden "Bullen" auch noch im Europa-League-Halbfinale gegen Olympique Marseille (26. April auswärts, 3. Mai heim) im Einsatz sind, muss das Endspiel in Klagenfurt vom 1. auf 9. Mai verlegt werden.

Sturm gegen Rapid von Beginn an ein Spektakel

Die Zuschauer in der ausverkauften Merkur-Arena, darunter auch ÖFB-Teamchef Franco Foda und Sturms Trainerlegende Ivica Osim, sahen von Beginn weg ein packendes Match mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Rapids Solospitze Philipp Schobesberger hatte die erste und scheiterte dabei aus spitzem Winkel an Tormann Jörg Siebenhandl (7.). Auf der Gegenseite klärte Goalie Richard Strebinger einen Schuss von Peter Žulj zur Ecke (9.). Danach war wieder Rapid dran, als ein schlechter Abschluss von Boli Bolingoli nach Lochpass von Louis Schaub wenige Zentimeter am langen Eck vorbeizischte (11.).

Sturm-Torjäger Deni Alar hätte in der 14. Minute auf 1:0 stellen müssen, doch der Ex-Rapidler köpfelte den Ball nach einer Flanke von Jakob Jantscher genau auf Strebinger. Zehn Minuten später war es dann soweit: Nach einem weiten Ausschuss von Siebenhandl enteilte Edomwonyi Rapids Außenverteidigern Bolingoli und Stephan Auer und bezwang Strebinger eiskalt per Gurkerl. In der 32. Minute hätte es sogar schon 2:0 heißen können, als der Ball nach einem missglückten Rettungsversuch von Galvão im hohen Bogen über Strebinger flog, vor dem Tor aufsprang und in der Folge an die Latte klatschte.

Unmittelbar nach der Pause schlug eine Schobesberger-Flanke knapp neben der Außenstange ein (46.). Wenig später jubelte Sturm nach einem Kopfball von Röcher über das 2:0, das aber von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer wegen Tormann-Behinderung von Žulj nicht gegeben wurde (49.). Auf der Gegenseite ließen der kurz zuvor eingewechselte Kvilitaia und Schaub nach einer Schobesberger-Flanke zunächst das 1:1 aus (56.), das kurz darauf doch noch glückte: Nach einem von Siebenhandl abgewehrten Kvilitaia-Schuss verwertete Schaub den Abpraller (58.).

Rapid mit Vorteilen, Sturm mit der Entscheidung

Danach schien die Partie zu kippen. Aber genau in dieser besten Rapid-Phase spielte Edomwonyi im Konter seine Schnelligkeit erneut aus und erzielte nach Vorarbeit von Žulj das 2:1 (62.). Rapid brauchte etwas, um sich von diesem Schock zu erholen, übernahm jedoch dann immer deutlicher das Kommando, weil Sturm aufgrund seines hohen Laufpensums langsam müde wurde. Nach einem Eckball von Thomas Murg traf Kvilitaia per Kopf zum 2:2. Da Schaub im Finish an Siebenhandl scheiterte (89.), ging es in die Verlängerung.

In dieser blieb der Sturm-Tormann auch im Duell mit Kvilitaia Sieger (93.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Strebinger mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Lukas Spendlhofer aus (97.). Beim Kopfball von Eze war er dann aber machtlos. Sturm darf somit im Gegensatz zu Rapid vom ersten Titel seit der Meisterschaft 2011 träumen. Der vierte und bisher letzte Cupsieg der Grazer datiert aus dem Jahr 2010.

apa