19.04.2018 11:15 Uhr

Elferkiller Stanković rettet Bullen Finaleinzug

Die eigentliche Nummer 2 wurde zum Helden der
Die eigentliche Nummer 2 wurde zum Helden der "Bullen"

Gerald Baumgartner sollte sich irren. "Das ist unser Pott jetzt. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen", gab Mattersburgs Trainer seinen Schützen ins Elfmeterschießen mit. Wenige Minuten später schlichen seine Schützlinge nach einem 0:3 vom Punkt geschlagen vom Feld, während Seriensieger Salzburg den fünften Einzug ins Finale des ÖFB-Cups in Folge bejubelte. Vater des Sieges war Cican Stanković.

Die im Cup eingesetzte Nummer zwei der Mozartstädter hinter Alexander Walke parierte im Elferschießen zwei Versuche, dazu schoss Mattersburgs Nedeljko Malić in die Wolken. Schon in der regulären Spielzeit hatte Stanković einen Elfer von Smail Prevljak gehalten und sein Team vor einer drohenden Niederlage bewahrt. "Heute war Cicans Tag", wusste RB-Kapitän Valon Berisha. Stankovic strahlte: "Es passiert nicht aller Tage, dass man in einem Spiel vier Elfmeter halten kann."

Dank der Taten des in Bosnien geborenen und in Niederösterreich aufgewachsenen Schlussmanns belohnte sich Salzburg für eine unangenehme Überstunde. Dass der Titelverteidiger mitten in seinen intensiven Wochen gegen einen kampfkräftigen Gegner in 120 Minuten gehen musste, ließ Trainer Marco Rose nicht frohlocken. Schon am Ende der regulären Spielzeit hatten sich bei den eine Stunde lang vergeblich anrennenden Salzburgern Verschleißerscheinungen bemerkbar gemacht.

"Die Themen, die wir im Moment haben, sind bekannt. Dass man die irgendwann mal sieht, ist auch klar", meinte Rose. "Aber wie bereit die Mannschaft wieder war, zu investieren und dranzubleiben war außergewöhnlich", lobte der Deutsche die Mentalität seiner Elf.

Der Aufstieg gebe neue Energie. "Wir stehen morgen auf und sind happy. Wir wissen, wir sind im Finale. Wir müssen keine Energie verschwenden, uns aufzurichten. Wir müssen einfach unsere Körper wieder hinbiegen", sagte Rose.

53 Pflichtspiele haben die Salzburger in dieser Saison schon bestritten. Es geht munter weiter. Sonntag wartet zu Hause Altach, dann am Donnerstag das Halbfinal-Hinspiel in der Europa League bei Olympique Marseille. Weiter geht es am 29. April auswärts in St. Pölten, ehe am 3. Mai das Rückspiel gegen die Südfranzosen ansteht.

Generalprobe in der Bundesliga

Das Cup-Finale ist durch Salzburgs internationale Erfolge nun für 9. Mai angesetzt. Kurioserweise treffen die Finalisten drei Tage zuvor in der Bundesliga in der Red-Bull-Arena aufeinander.

Schritt für Schritt lautet weiter das Salzburger Motto. Rose wollte nach dem Cup-Fight im Burgenland erst einmal "die Wunden lecken". Der nach einer halben Stunde ausgetauschte Amadou Haidara erlitt eine Fleischwunde am Knie. Andreas Ulmer musste mit muskulären Problemen vom Rasen. Schon vor der Partie hatten Hwang Hee-chan und Reinhold Yabo angeschlagen passen müssen.

Die neuerliche Reise an den Wörthersee wird Salzburg immerhin als Motivationsschub dienen. "Wir haben unser erstes großes Ziel erreicht", meinte Stanković. Der 25-Jährige ließ keine Zweifel an den ambitionierten Zielen aufkommen. "Wir wollen in der Bundesliga dran bleiben, dann kommt die Europa League, wo wir auch ins Finale wollen. Wir haben noch Großes vor", betonte der Torhüter. Gelingt dem Bundesliga-Spitzenreiter der Aufstieg über Marseille, winkt sogar das historische Triple.

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apa