20.04.2018 16:21 Uhr

DFB sieht "E-Soccer" als Ergänzung für Vereine

Hat eine kritische Meinung zum Thema E-Sport: DFB-Präsident Reinhard Grindel.
Hat eine kritische Meinung zum Thema E-Sport: DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Der Deutsche Fußball-Bund hat seine ablehnende Haltung gegenüber E-Sport aufgeweicht. Engagement der Verbände wird sich nach DFB-Angaben aber auf fußballbezogene Spiele und Formate beschränken.

"Um diese klare Abgrenzung und Ausrichtung auf die sportlich relevanten Computerspiele zu unterstreichen und missverständlichen Deutungen des Begriffs E-Sport vorzubeugen, sprechen die Fußballverbände in diesem Kontext von E-Soccer", hieß in einer Pressemitteilung des DFB nach einer Präsidiumssitzung in Frankfurt am Main.

Grindel hatte den E-Sport zuvor als "absolute Verarmung" bezeichnet und als "größte Konkurrenz" im Bemühen, Kinder in Sportvereine zu holen. "Mir war immer wichtig, auf die tatsächlichen Inhalte von E-Sport hinzuweisen und deutlich zu machen, dass wir als Verband die vor allem darunter zusammengefassten Gewaltspiele ablehnen", erklärte Grindel nun. "Wir wollen keine Spiele fördern, in denen Kinder
auf andere schießen und das Ganze auch noch als Sport bezeichnet wird." Wenn dagegen fußballbezogene Spiele als Ergänzung zum Sport im Verein wirkten und über diesen Weg sogar der eine oder andere in den Verein kommen würde, fände dies Unterstützung.

Der größte Sportfachverband der Welt zeigt zudem Kompromissbereitschaft: "Voraussetzung für eine Mitgliedschaft von E-Sport-Vereinen im DFB ist zunächst die notwendige Anerkennung durch die jeweiligen Landessportbünde und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)." Ob und wie stark sich die Regional-
und Landesverbände beim E-Soccer selbst engagieren, sei ihnen selbst überlassen. Das übergeordnete gemeinsame Ziel für die Fußballverbände sei es, E-Soccer als eine Ergänzung des Vereinslebens zu betrachten, Kinder und Jugendliche aber dazu zu bewegen, aktiv Fußball zu spielen.