26.04.2018 09:15 Uhr

DFB will sich mit Sportopfer-Fonds beschäftigen

Reinhard Grindel und der DFB beschäftigen sich mit DOH-Forderung
Reinhard Grindel und der DFB beschäftigen sich mit DOH-Forderung

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist bereit, sich mit der geforderten Beteiligung an einem "Notfonds für Sportopfer" zu beschäftigen. Man habe den Hinweis des Dopingopfer-Hilfevereins (DOH) "zur Kenntnis genommen", ließ der DFB die "Süddeutsche Zeitung" wissen.

Sollte es tatsächlich dokumentierte Fälle aus dem Fußball geben, wolle der DFB den gesamten Sachverhalt prüfen. Zudem will der DFB "in näherer Zukunft" das Gespräch mit der DOH-Vorsitzenden Ines Geipel suchen.

Geipel hatte am Mittwoch den DFB aufgefordert, sich an dem Fonds zu beteiligen. Geipel erklärte, dass sich 20 angeblich von Doping-Spätfolgen betroffene Fußballer beim DOH gemeldet haben. "Das sind harte Fälle, insofern richtet sich unsere Forderung auch an den DFB. Es ist erschreckend, in welchem Maße im DDR-Fußball gedopt wurde", sagte Geipel.

Wie hoch die finanzielle Beteiligung des DFB ausfallen soll, ließ der DOH offen. Man hoffe auf eine baldige Einigung mit den Fußballern, die bislang nicht zu den klassischen Dopingopfern des DDR-Sports gehörten. "Die sehr offenen Berichte der Fußballer haben uns erstaunt", sagte Geipel. 

Der DOH stellte die Krankenakten von zwölf ehemaligen Fußballern vor, die einst für Lok Leipzig, Carl Zeiss Jena oder Dynamo Dresden spielten und heute unter Herz-Kreislauf-Schäden, Bluthochdruck, Krebserkrankungen oder Depressionen leiden. 

Nach der Wiedervereinigung hatte sich der Deutsche Fußball-Verband (DFV) der DDR aufgelöst, der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) war mit seinen sechs Landesverbänden dem DFB angegliedert worden.