30.04.2018 13:34 Uhr

Wolfsburg träumt weiter vom zweiten Triple

Die Wölfinnen können in dieser Saison mal wieder richtig abräumen
Die Wölfinnen können in dieser Saison mal wieder richtig abräumen

Zum vierten Mal seit 2013 stehen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg im Finale der Champions League. Dank einer konstanten Saison unter dem neuen Coach Stephan Lerch winkt das zweite Triple nach 2013.

Die letzte Etappe nach Kiew ist geschafft, jetzt sind die Triple-Träume ganz offiziell erlaubt. "Unser Trainer hat gesagt, wir sollen jetzt anfangen zu träumen", sagte Nationalspielerin Lena Goeßling. Nach dem 2:0 (0:0) im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea und dem souveränen Einzug ins Champions-League-Finale strotzen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg nur so vor Selbstbewusstsein.

Während die männlichen Kollegen wieder einmal im Abstiegskampf stecken, produzieren die Wölfinnen in der Autostadt Erfolge wie am Fließband. Nach dem 3:1 der Vorwoche in London greifen sie am 24. Mai nach dem dritten Triumph in der Königsklasse. Fünf Tage zuvor spielen sie im Traumfinale gegen Bayern München um den DFB-Pokal, und auch in der Liga ist der Titelverteidiger als unangefochtener Spitzenreiter voll auf Meister-Kurs.

Die erfolgreiche Weiterentwicklung unter seinem Nachfolger Stephan Lerch auf der Trainerbank machte Ralf Kellermann entsprechend "unendlich stolz". Der heutige Sportliche Leiter, der den VfL als Coach zu neun Titelgewinnen zwischen 2013 und 2017 geführt hatte, ließ sich sogar zu einer Kampfansage an den Finalgegner Olympique Lyon hinreißen.

Goeßling: "Wir sind wieder an der Reihe"

"So wie sich die Mannschaft entwickelt hat, so wie wir uns präsentieren, ist das ein Spiel auf Augenhöhe", sagte der 49-Jährige mit Blick auf das Duell mit dem Titelverteidiger und viermaligen Champion, und schwärmte: "Für den Frauenfußball ist es einfach toll, dass die beiden aus meiner Sicht besten Teams Europas das Finale bestreiten."

Das Starensemble um DFB-Spielführerin Dzsenifer Marozsan setzte sich im Halbfinale nur knapp gegen Manchester City (0:0/1:0) durch. Wolfsburg und Lyon standen sich bereits zweimal im Endspiel der Königsklasse gegenüber. 2013 in London gewann der VfL (1:0) und feierte erstmals das Triple, 2016 in Reggio Emilia setzte sich der französische Serienmeister im Elfmeterschießen durch. "Jetzt sind wir ja wieder an der Reihe", sagte Innenverteidigerin Goeßling schmunzelnd.

Mittwoch gegen Werder Bremen gefordert

Toptorjägerin Pernille Harder kann das Highlight im Waleri-Lobanowski-Stadion kaum erwarten. "Das wird mein erstes Champions-League-Finale, das ist was Großes für mich. Das ist ein großer Traum", sagte die Dänin, die vor der Rekordkulisse von 3813 Zuschauern im AOK-Stadion nach einem tollen Solo (69.) ihr siebtes Saisontor in der Königsklasse erzielte. Nur Lyon-Angreiferin Ada Hegerberg (8 Tore) hat häufiger getroffen.

Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt Harder und Co. auf der Titelhatz indes nicht. Schon am Mittwoch (17:00 Uhr) steht das Liga-Nachholspiel bei Werder Bremen an. Gefeiert werden soll ja ohnehin nach der Saison - anders als vergangene Saison am besten auch nicht erst mit Verspätung. 2017 hatten sich die Klub-Bosse viel Kritik eingehandelt, weil sie die Double-Party der Frauen wegen der Relegation der Männer gegen Eintracht Braunschweig auf den Beginn der aktuellen Spielzeit vertagten.