06.05.2018 11:17 Uhr

Wird die Austria den Prater vermissen? "Gar nicht"

Die Veilchen weinen den Spielen im Happel-Stadion nicht nach
Die Veilchen weinen den Spielen im Happel-Stadion nicht nach

Mit einem torlosen Remis gegen die Admira hat sich die Wiener Austria am Samstag vom Ernst Happel Stadion ebenso verabschiedet wie von der letzten theoretischen Möglichkeit, sich doch noch für den Europacup zu qualifizieren. Entsprechend wenig wird man Auftritte im größten Stadion Österreichs vermissen. "Ehrlich gesagt: Gar nicht", brachte Michael Madl die Stimmungslage auf den Punkt.

Auch Abwehr-Kollege Florian Klein weint dem Prater-Oval kaum Tränen nach: "Es ist nie so richtig Stimmung aufgekommen", brachte er das für Beobachter Offensichtliche auf den Punkt. Nur 6.050 Zuseher sahen den letzten Meisterschafts-Auftritt der "Veilchen" in der übergroßen Arena, nach dem die Wiener als Siebente drei Runden vor Schluss zehn Punkte hinter dem deklarierten Minimalziel Europacupstartplatz liegen.

Die sportliche Bilanz im Ausweichquartier ist äußerst durchwachsen. In insgesamt 47 Pflichtspielen setzte es 22 Niederlagen, nur 19 Mal gingen die Hausherren als Sieger vom Platz.

Dass es auch gegen die Admira nicht zu einem vollen Erfolg reichte, lag nach Ansicht der Akteure vor allem an der mangelnden Effizienz. "Man kann der Mannschaft nichts vorwerfen, außer dass wir vor dem Tor nicht konsequent genug waren", zeigte sich Kapitän Alexander Grünwald nicht unzufrieden mit der Leistung. "Wir hätten locker zwei, drei, vier Tore schießen können." Der 29-Jährige erkannte eine Steigerung gegenüber den jüngsten Auftritten. "Man hat in den letzten Spielen gesehen, dass wir spielerisch über diese Teams (Mattersburg und die Admira, Anm.) zu stellen sind."

Für einige Verwunderung sorgte, dass Spielmacher Raphael Holzhauser zu Beginn nur auf der Bank saß. "Raphael kam am Freitag zu mir und sagte, dass ihn die Situation nicht kalt lässt. Mir war es wichtig, dass die Spieler, die spielen, 100 Prozent bereit sind", begründete Austria-Coach Thomas Letsch seine Entscheidung, den nach der Saison wechselnden Regisseur nicht von Beginn an spielen zu lassen.

Mattersburg hadert

Während man sich bei den Wienern nach einer verkorksten Saison neu aufstellen muss, können die Niederösterreicher quasi fix mit dem Europacup planen. "Zu 90 Prozent sind wir durch", sagte Trainer Ernst Baumeister nach Schlusspfiff. "Jetzt können wir es ruhiger angehen. Nicht gemütlich, aber der Druck ist weg. Da hat man schon gesehen, dass ein paar Junge damit nicht so gut umgehen können."

Für Mattersburg ist der Europacup-Traum wohl nur noch theoretisch erfüllbar, nach dem 0:1 daheim gegen Altach fehlen acht Punkte auf Platz fünf. Altach war stark ersatzgeschwächt, Trainer Klaus Schmidt konnte den Sieg kaum glauben. Im Sky-Interview verglich er ihn mit der Wahrscheinlichkeit, dass "zwei weiße Löwen auf dem Altacher Kirchturm" sitzen. Kapitän Philipp Netzer sprach von einem "wichtigen Sieg" und lobte die Start-Elf-Debütanten Cheukoua und Tartarotti.

"In der zweiten Hälfte haben wir Vollgas gegeben und alles nach vorne geworfen. In der ersten Hälfte war es eine verdiente Führung für Altach, ich weiß nicht, warum es da bei uns nicht funktioniert hat", haderte der Mattersburger Patrick Bürger. Für seinen Teamkollegen Michael Perlak war es ein "unglückliches Spiel", man habe in der ersten Hälfte nicht so gut nach vorne gearbeitet wie sonst, nicht so gut attackiert und ein blödes Tor bekommen.

apa