16.05.2018 14:27 Uhr

Berti Vogts: Nichtnominierung besser für Götze

Berti Vogts versteht die Nichtnominierung von Mario Götze
Berti Vogts versteht die Nichtnominierung von Mario Götze

Berti Vogts kann die Nichtnominierung von Mario Götze für die Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) gut nachvollziehen.

"Im Unterbewusstsein hat er sich wohl gesagt: 'Für die Nationalmannschaft reicht es doch - unter den besten 23 Spielern bin ich ja noch.' Nein. Das ist eben nicht der Fall. Götze muss das als Weckruf werten und annehmen", schrieb der ehemalige Bundestrainer in einer Kolumne beim Nachrichtenportal "t-online.de".

Laut Vogts sei eine Nicht-Berücksichtigung sogar "besser" für Götze. "Wenn er mit sich ins Reine kommt, dann haben wir in der kommenden Saison einen überragenden Spieler in der Bundesliga und einen Top-Spieler für den BVB", so der 71-Jährige.

WM-Held Götze war von Bundestrainer Joachim Löw am Dienstag nicht in den vorläufigen WM-Kader berufen worden. "Er hat viele Chancen bekommen. Er hat sie leichtfertig verschenkt. Er darf jetzt auch nicht Peter Stöger oder Joachim Löw die Schuld geben. Er muss jetzt alles infrage stellen", schrieb Vogts.

Erdogan-Treffen: "Kann nur den Kopf schütteln"

Eine andere Entscheidung von Löw kann Vogts nicht nur nachvollziehen, sondern gutheißen: "Großes Kompliment an Joachim Löw, dass er sich für Nils Petersen entschieden hat. Er braucht Spieler, die auch als Joker für Gefahr sorgen."

Der 71-Jährige, der Deutschland 1996 zum bisher letzten EM-Titel geführt hatte, zeigte wenig Verständnis für den gemeinsamen Auftritt von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdogan. "Beide haben sich missbrauchen lassen für den Wahlkampf Erdogans. Ich kann darüber wirklich nur den Kopf schütteln", sagte Vogts. Löw hatte sportliche Konsequenzen für die beiden Nationalspieler ausgeschlossen.