24.05.2018 08:05 Uhr

DFB-Coach Löw schildert Götze-Ausbootung

Joachim Löw sagte Mario Götze (r.) für die WM ab
Joachim Löw sagte Mario Götze (r.) für die WM ab

Bundestrainer Joachim Löw glaubt weiter an eine Fußball-WM-Teilnahme seines Kapitäns Manuel Neuer. Außerdem äußerte er sich in einem Interview zur Absage an Mario Götze.

Obwohl es für den 25-Jährigen nicht zur WM-Nominierung gereicht hat, betonte Löw gegenüber der "Bild"-Zeitung die Qualitäten des Offensivmannes von Borussia Dortmund: "Er hat ja in seinen jungen Jahren schon so viel für Deutschland geleistet, hat das entscheidende Tor im WM-Finale von Rio geschossen. Ein technisch so starker Treffer - eigentlich das Tor des Jahrhunderts! Damit ist er in der Wahrnehmung von allen auch immer etwas Besonderes. Wir alle haben ihm sehr viel zu verdanken."

Das telefonische Gespräch zwischen den beiden, welches kurz vor der vorläufigen Kaderbekanntgabe stattgefunden hatte, habe laut Löw nur wenige Minuten gedauert. "Er weiß, wo er jetzt ansetzen und was er nächste Saison machen muss. Er sagt sich: 'Das macht mich noch stärker, ich kenne meinen Weg und komme zurück'", berichtete der Bundestrainer von der Reaktion des 63-fachen Nationalspielers.

Natürlich ist es schwer für einen jungen Spieler, nach so einem WM-Finale so ein Hoch und Tief zu erleben. Insgesamt ist es aber bemerkenswert, dass Mario sich jetzt nicht völlig aus der Bahn werfen lässt. Er ist ein Spieler mit großen Fähigkeiten", betonte Löw weiter, der Götze in kommenden Jahren auf jeden Fall weiter im Blickfeld haben wird.

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Rechtzeitiges Neuer-Comeback wahrscheinlich

Beim Thema Manuel Neuer klingt der 58-Jährige derweil sehr zuversichtlich. "Ich bin optimistisch und gehe davon aus, dass Manuel Neuer es schaffen kann. Sonst hätten wir ihn ja nicht mitgenommen nach Südtirol", sagte Löw in der "Bild".

Der Torhüter des deutschen Rekordmeisters Bayern München hat nach seinem Mittelfußbruch seit September kein Pflichtspiel mehr bestritten. Dennoch hat ihn Löw in seinen vorläufigen WM-Kader berufen. "Er ist jetzt seit über zwei Wochen im Bayern-Training und inzwischen bei maximaler Belastung angelangt. Ich denke, dass er diese Belastung auch im Trainingslager beibehalten kann. Rückschläge darf es jetzt allerdings keine mehr geben", sagte Löw.

Khedira und Müller als Alternativ-Kapitäne

Der Bundestrainer und Neuer hatten zuvor betont, dass es nicht vorstellbar wäre, dass der Schlussmann ohne Spielpraxis zur Endrunde nach Russland (14. Juni bis 15. Juli) reise. Vor der endgültigen Meldung des 23-Kaders beim Weltverband FIFA am 4. Juni steht zwei Tage zuvor nur noch das Länderspiel in Klagenfurt gegen Österreich auf dem Programm.

Sollte es Neuer nicht zur WM schaffen, favorisiert Löw offenbar Thomas Müller für die Rolle des Kapitäns. "Ich denke, für diesen Fall gäbe es zwei Kandidaten, die sich nach Neuer immer mal wieder abgewechselt haben: Sami Khedira und Thomas Müller", sagte der Bundestrainer und fügte an: "Thomas kann diese Aufgabe hervorragend ausfüllen, weil er ein Spieler ist, der zu allen in der Mannschaft ein sehr gutes Verhältnis hat. Er spricht mit jedem, ist eine absolut positive Erscheinung mit der nötigen Lockerheit und Professionalität. So jemanden braucht jedes Team. Thomas verliert bei aller Ernsthaftigkeit nie den Spaß."