28.05.2018 10:39 Uhr

Waldhof droht harte Strafe nach Ausschreitungen

Waldhof Mannheim drohen Sanktionen nach Fan-Ausschreitungen
Waldhof Mannheim drohen Sanktionen nach Fan-Ausschreitungen

Nach den massiven Ausschreitungen rund um das abgebrochene Rückspiel in den Playoffs um den Aufstieg in die 3. Liga am Sonntag droht dem Regionalligisten Waldhof Mannheim eine harte Strafe vonseiten des DFB.

Der Kontrollausschuss hat am Montag Ermittlungen aufgenommen. Das bestätigte der DFB dem "SID". Am Ende wird nach der erwarteten Anklage-Erhebung das Sportgericht über die Sanktion entscheiden.

Laut Reglement dürfte die Partie zwischen Mannheim und dem KFC Uerdingen, die in der 82. Minute beim Stand von 1:2 von Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) abgebrochen wurde, vom Sportgericht mit 2:0 für die Gäste gewertet werden. Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet.

Nach dem 1:0 im Hinspiel wird Uerdingen aufsteigen. Mannheim ist zum dritten Mal in Folge in den Playoffs gescheitert.

Die Mannheimer Polizei zog mittlerweile ein erschreckendes Fazit ihres stundenlangen Einsatzes rund um das Carl-Benz-Stadion und in der Stadt. Insgesamt wurden vor, während und nach der Begegnung 45 Personen verletzt - darunter 6 Beamte.

10 Randalierer wurden festgenommen, 24 Strafanzeigen gestellt. Nach der Auswertung der Videoaufnahmen kann sich diese Zahl noch erhöhen.

Ittrich brach die Partie aufgrund des massiven Pyrotechnik-Einsatzes von vermummten Waldhof-Fans in Rücksprache mit der Polizei ab. Die Beamten sahen von einem Einsatz während des Spiels im Mannheimer Block ab, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Nach Informationen des "Mannheimer Morgen" fand in der Nacht zum Samstag eine Grillparty der Waldhof-Ultras im Stadion statt. Der Klub bestätigte den Bericht am Montag dem "SID"gegenüber. Bei dieser Gelegenheit könnte verbotenes Material deponiert worden sein.

Eigentümer des Stadions ist die Stadt Mannheim. Ob den Behörden im Rathaus ein Vorwurf gemacht werden kann oder ob die Ultras ohne Erlaubnis gegrillt haben, ist noch offen. Erklärungen vonseiten der Stadt und der Polizei standen am Montagvormittag noch aus.

DFB ändert Modus für Drittliga-Aufstieg

In Zukunft wird es aufgrund der im Dezember vom DFB-Bundestag beschlossenen Regionalliga-Reform keine bundesweiten Playoffs um den Aufstieg in die 3. Liga mehr geben. Künftig werden vier Mannschaften in die 3. Liga aufsteigen. 2020 soll eine viergleisige Regionalliga installiert werden.

In den Spielzeiten 2018/19 und 19/20 steigt der Meister der Regionalliga Südwest direkt auf. Der Meister der Regionalliga Nordost soll ebenfalls am Ende der Saison 2018/19 direkt aufsteigen. Welcher Regionalliga-Meister den dritten festen Aufstiegsplatz in dieser Spielzeit erhält, wird vor der Saison per Auslosung festgelegt.

Die übrigen beiden Meister der Spielzeit 2018/19, die dann in der folgenden Saison einen festen Aufstiegsplatz erhalten, ermitteln in einer Relegation aus Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger.

Die Mannheimer, die zwischen 1983 und 1990 der Bundesliga angehörten, waren 2003 aus der 2. Liga abgestiegen. Da der Klub damals keine Lizenz für die Regionalliga erhielt, wurde er in die Oberliga durchgereicht. Seitdem versuchen die Mannheimer vergeblich, zumindest in die 3. Liga aufzusteigen.