09.06.2018 09:10 Uhr

Götze kritisiert Guardiola und Ex-BVB-Coach Stöger

Mario Götze war von der Arbeit unter Pep Guardiola nicht restlos begeistert
Mario Götze war von der Arbeit unter Pep Guardiola nicht restlos begeistert

Mario Götze von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund erinnert sich mit gemischten Gefühlen an die Zusammenarbeit mit Trainer Pep Guardiola beim FC Bayern München zurück. Die Zeit unter dem Katalanen sei "nicht leicht" gewesen, gab der 26-Jährige in einem Interview zu. Auch zu Ex-BVB-Trainer Peter Stöger vertritt der 26-Jährige eine klare Meinung.

"Fachlich war Pep Guardiola einer der besten Trainer", schwärmte Götze im "DAZN"-Interview einerseits von der Arbeit unter dem heutigen ManCity-Trainer. Es sei eine "enorme Bereicherung" gewesen, Tag für Tag mit Guardiola zu trainieren und unter ihm zu spielen. Gleichzeitig verriet der BVB-Spieler jedoch, dass die Zusammenarbeit auch Schattenseiten hatte.

Was das Zwischenmenschliche angeht, hat Guardiola in Götzes Augen große Defizite offenbart. Der 47-Jährige habe sich einzig und allein um die Angelegenheiten auf dem Feld gekümmert. Alles andere, die "Menschen und das Drumherum" habe er "außen vorgelassen. Die Empathie war nicht so ausgeprägt", kritisierte der Mittelfeldspieler, der zwischen 2013 und 2016 insgesamt drei Jahre unter Guardiola beim FC Bayern spielte.

"Pep war der komplette Unterschied"

Besonders hart sei für ihn die Umstellung vom "Spielerflüsterer" Jürgen Klopp hin zum kühl kalkulierenden Guardiola gewesen, verriet Götze: "Es war nicht leicht für mich, gerade weil ich von Kloppo gekommen bin, der wie ein fußballerischer Vater war. Pep war der komplette Unterschied. Für einen Weltklasse-Trainer gehört Empathie dazu, jeder Sportler ist auch Mensch und man sollte beides vereinen."

Wie sehr Götze die Zusammenarbeit mit Klopp vermisste, deutete der 26-Jährige ebenfalls an. "Als ich mich dazu entschied, Bayern zu verlassen, war Klopp daran interessiert, mich nach Liverpool zu holen. Und ich war auch daran interessiert, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten. Dieses Interesse ist immer noch da", so Götze.

Letztlich habe er sich bei seinem Wechsel im Sommer 2016 nicht gegen Jürgen Klopp, sondern für Borussia Dortmund entschieden.

Götze über Stöger: "Nicht die feine Art"

Dass er nach seinem Rückkehr zum BVB nicht mehr ganz der Alte war, lag an vielen Faktoren. Einer davon war womöglich ein gestörtes Verhältnis zu Ex-Dortmund-Coach Peter Stöger. Der Österreicher hatte den Nationalspieler in der Rückrunde der Bundesligasaison 2017/18 öffentlich angezählt und ihm vorgeworfen, taktische Anweisungen nicht eingehalten zu haben. "Wenn gar nicht umgesetzt wird, was wir machen wollen, müssen wir anderen Jungs die Möglichkeiten geben", hatte Stöger damals gesagt.

Götze kann diese Art und Weise der Kritik bis heute nicht nachvollziehen: "Es war in der Situation definitiv nicht richtig, sich da einen rauszupicken und mich quasi hinzustellen und zu sagen, ich sei ein personifizierter Misserfolg. Ich persönlich hätte nicht damit gerechnet, dass er mich, als mein Trainer, öffentlich so hart kritisiert.

Er sei von der Art und Weise "sehr, sehr enttäuscht" enttäuscht gewesen. "Ein persönliches Gespräch wäre gar kein Problem gewesen. [...] Von daher fand ich, dass es nicht die feine Art war. Ich kannte es in der Form auch nicht und habe es auch so noch nie erlebt."