11.06.2018 13:33 Uhr

Foda: Die Auswahl ist größer geworden"

Franco Foda ist guter Dinge
Franco Foda ist guter Dinge

ÖFB-Teamchef Franco Foda zieht nach dem Testspiel-Triple der Nationalmannschaft eine positive Bilanz. Der Konkurrenzkampf sei noch einmal größer geworden, "jeder muss sich immer wieder neu beweisen".

Die abschließende Niederlage gegen WM-Mitfavorit Brasilien (0:3) hat den bis dahin erfolgreichen Lehrgang der österreichischen Nationalmannschaft für Teamchef Franco Foda nicht getrübt. "Es gibt keinen Grund zum Pessimismus - im Gegenteil", sagte der Deutsche am Montag in Wien. Immerhin hatte sein Team zuvor auch Testspielsiege gegen Russland (1:0) und Deutschland (2:1) gefeiert.

Auch wenn die Erfolge wichtig seien, um eine gewisse Euphorie zu entfachen, ging es Foda vor allem um das Auftreten seiner Mannschaft. "Wenn man das halbe Jahr bewertet, glaube ich, dass wir uns konstant gesteigert haben", meinte der 52-Jährige, der im Herbst Marcel Koller nachgefolgt war. Einerseits sei das taktische System flexibler geworden, andererseits hätten sich auch neue Spieler empfohlen - wie etwa Sturms Peter Žulj.

"Der Konkurrenzkampf ist größer geworden, die Auswahl ist größer geworden", erklärte Foda. 22 Feldspieler hatte er diesmal im Kader, alle hätten ihre Sache im Training gut gemacht. "Es werden auch Spieler wieder zu uns kommen, die Speed haben", sagte Foda über die verletzt ausgefallenen Valentino Lazaro und Marcel Sabitzer. Der ebenfalls blessierte Stürmer Michael Gregoritsch ist eine weitere Offensivoption. Foda über die zukünftige Kadergestaltung: "Wenn alle fit sind, ist man schnell auf 30, das wird spannend."

ÖFB-Teamchef Foda: "Es gibt keinen Freifahrtschein"

Der nächste Test steht am 6. September in der Generali-Arena in Wien gegen Schweden auf dem Programm. Fünf Tage später folgt in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina der Erstauftritt in der neuen Nations League. "Dann geht es um etwas, darauf freue ich mich", sagte Foda. Bis dahin stehen für Foda sowie seine Assistenten Imre Szabics und Thomas Kristl erst Beobachtungsreisen zur WM in Russland, ein kurzer Urlaub und dann wieder laufende Spielerbeobachtungen auf dem Programm.

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"Im September werden wir wieder den Kader nominieren, wo wir glauben, dass es die Besten sind", erklärte der Teamchef. "Es gibt keinen Freifahrtsschein. Jeder muss sich immer wieder neu beweisen." Einige ÖFB-Akteure werden im Herbst mit neuen Arbeitgebern beim Nationalteam einrücken. Zwar müsse jeder Spieler selbst entscheiden. Seine Kicker würden ihn aber stets über ihre Pläne informieren, erläuterte Foda.

Worauf Österreichs Teamchef stolz ist

Das Team scheint in den vergangenen zweieinhalb Wochen weiter zusammengewachsen. "Wie sich die Mannschaft präsentiert hat, wie sie teilweise Fußball gespielt hat, da bin ich stolz darauf", betonte Foda. Die drei Tests gegen WM-Gastgeber, Titelverteidiger und Rekordweltmeister seien auch ein gewisses Risiko gewesen. "Es wäre auch möglich gewesen, keines der drei Spiele zu gewinnen."

Am Ende setzte es nur gegen Brasilien eine klare Niederlage. Ohne den starken Torhüter Heinz Lindner hätte die Pleite sogar höher ausfallen können. "Sie waren auf dem Gaspedal, immer 100 Prozent", sagte Foda über die Vorstellung der Brasilianer in deren unmittelbarer WM-Vorbereitung. Den Österreichern dagegen schien irgendwann die Luft auszugehen. Foda: "Wenn das Fleisch müde ist, ist es schwierig in gewissen Situationen."

Sorgen müsse man sich deswegen aber keine machen. "Wir befinden uns auf einem sehr, sehr guten Weg. Wir können uns auf diese Mannschaft in Zukunft freuen", meinte der Cheftrainer. Klares Ziel in der Nations League gegen Bosnien und Nordirland ist der Gruppensieg. Bei der WM ist das ÖFB-Team dagegen nur Zuschauer. Auch Foda nimmt diese Rolle wahr. Die drei Gruppenspiele Belgien-Tunesien (23. Juni), England-Panama (24. Juni) und Dänemark-Frankreich (26. Juni) sowie das Finale verfolgt der Deutsche im Stadion.

apa