12.06.2018 18:52 Uhr

WM-Prognosen: Deutschland? "Aus in der Gruppenphase!"

Wie weit kommt die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-WM?
Wie weit kommt die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-WM?

Am Donnerstag beginnt die Fußball-WM 2018 mit dem Auftaktspiel zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien. Kurz vor dem Start geben weltfussball-Redakteure ihre Tipps ab. Wer gewinnt den Titel, wie weit kommt das DFB-Team? Wer wird Überraschung, wer Enttäuschung des Turniers?

Wer wird die positive Überraschung der WM?

Moritz Wollert: Dänemark. Skandinavien stellt mit Island, Schweden und den Dänen gleich drei Teams, die aufgrund ihrer defensiven Stärke extrem unangenehm zu bespielen sind. Dänemark hat dabei die höchste Qualität im Kader und weckt auch ohne "Faxe" Jensen Erinnerungen an 1992 - "Danish Dynamite" lässt grüßen!

Lennart Wegner: Marokko. Die Nordafrikaner werden bei ihrer ersten WM-Teilnahme seit 20 Jahren entweder Portugal oder Spanien das Achtelfinale vermiesen. Coach Hervé Renard lässt frischen Offensivfußball spielen und setzt auf die Jugend. Und seine Top-Stars reisen mit Rückenwind nach Russland: Amine Harit wurde mit Schalke 04 deutscher Vizemeister, Medhi Benatia holte mit Juve den Scudetto, Younes Belhanda wurde mit Galatasaray türkischer Meister.

Tom Kühner: Nigeria. Zwar spielen die Super Eagles in einer der stärksten WM-Gruppen gegen Argentinien, Island und Kroatien, dennoch ist ihnen das Erreichen der K.o.-Runde allemal zuzutrauen. Der Mix aus zweikampfstarken Defensivspielern und international erfahrenen Stürmern überzeugte bereits in der Qualifikation und setzt sich in Russland mit dem erstmaligen Einzug einer afrikanischen Mannschaft in ein WM-Halbfinale ein Denkmal.

Sebastian Ernst: Kroatien. Mit Ivan Rakitic vom FC Barcelona und den Real-Stars Luka Modric und Mateo Kovacic hat die kroatische Auswahl eine der besten Mittelfeldzentralen im gesamten Teilnehmerfeld. Hinzu kommen mit Flügelflitzer Ivan Perisic und Sturmtank Mario Mandzukic weitere Offensivakteure der Extraklasse. Wenn die Südosteuropäer ihre Offensivpower auf den Rasen bringen und die nominell schwächer besetzte Abwehr stabil bleibt, kann Kroatien weit kommen.

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Wer wird die große Enttäuschung der WM?

Lars Plantholt: Russland. Nicht einmal in der Pipifax-Gruppe A wird sich die Sbornaja fürs Achtelfinale qualifizieren können - außer Gianni Infantino und Wladimir Putin schrauben noch schnell am Regelwerk.

Lennart Wegner: Deutschland. Nach zwölf Jahren ist Joachim Löws "Friede, Freude, Eierkuchen"-Konzept fällig. Ohnehin hat der Bundes-Jogi unsere "Goldene Generation" mit seinen fragwürdigen personellen und taktischen Entscheidungen mehr große Titel gekostet, als er ihr eingebracht hat. Ich lege mich fest: Deutschland scheitert kläglich in der Vorrunde!

Sebastian Ernst: Argentinien. Auch dieses Jahr gewinnt Lionel Messi keinen Titel mit der Albiceleste. Coach Jorge Sampaoli schafft es nicht, aus Superstars wie Messi, Sergio Agüero und Gonzalo Higuaín eine Einheit zu formen. Für die Südamerikaner ist bereits nach dem Achtelfinale Schluss - und Messis Karriere in der Nationalmannschaft bleibt ungekrönt.

Moritz Wollert: Portugal. Der amtierende Europameister könnte eine böse Überraschung erleben. Eine Pleite im ersten Gruppenspiel gegen Nachbar Spanien und schwupps bekommt man es im Achtelfinale wohl mit den unangenehmen, knallharten Uruguayern zu tun. Keine schöne Aussicht...

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Wie weit kommt die deutsche Nationalmannschaft?

Sebastian Ernst: Bis ins Achtelfinale. Nach den enttäuschenden Vorbereitungsspielen gegen Österreich und Saudi-Arabien tritt die DFB-Elf bereits früh die Heimreise an. Gerade in der Defensive hapert es bei Jogis Jungs. Die Außenverteidiger Jonas Hector und Joshua Kimmich blieben zuletzt unter ihren Möglichkeiten, Jérôme Boateng ist nach seiner Verletzung noch nicht bei 100 Prozent. Dafür rechtfertigt Manuel Neuer seine Nominierung mit starken Leistungen in der Gruppenphase. Im Achtelfinale patzt er allerdings und macht Löws stoisches Festhalten an bewährten Kräften so wieder zum großen Streitthema.

Tom Kühner: Bis ins Viertelfinale. Schon in der Gruppenphase zeigt das DFB-Team erste Anzeichen von Überheblichkeit und lässt Punkte gegen die nicht zu unterschätzenden Schweden liegen. Dennoch steht am Ende der ungefährdete Einzug ins Achtelfinale. Dort behaupten sich die Deutschen gegen den Nachbarn aus der Schweiz. Im Viertelfinale gegen Spanien findet der Traum vom fünften Stern dann aber ein jähes Ende.

Lennart Wegner: Aus in der Gruppenphase. Schon der Auftakt gegen Mexiko geht in die Hose und dann beginnen die Diskussionen. Was macht der längst nicht fitte Manuel Neuer da im Tor? Wieso ist Leroy Sané, der beste deutsche Scorer der vergangenen Saison, gar nicht dabei? Mit Ach und Krach retten sich Toni Kroos und Co. ins Entscheidungsspiel gegen Südkorea, doch ohne einen echten Leader geht auch da nichts.


Wer wird Weltmeister?

Tom Kühner: England. Für manch einen mag es verrückt klingen, doch die Titelchancen der Three Lions sind in diesem Jahr groß wie lange nicht mehr. Im Hinterkopf haben viele natürlich noch die peinliche Niederlage im Achtelfinale der EURO 2016 gegen Island. Doch das Team hat sich unter Trainer Gareth Southgate in vielen Punkten weiterentwickelt. Der Coach hat erfolgreich von einer Viererkette auf eine flexiblere Formation mit nur drei Verteidigern umgestellt. Überhaupt ist die Mannschaft in den letzten Jahren reifer geworden. Das zahlt sich nun aus. Zudem geht mit Harry Kane einer der besten Mittelstürmer der Welt für das Mutterland des Fußballs auf Torejagd. Ich sage: Der 24-Jährige schießt England zum zweiten Titel nach 1966!

Lennart Wegner: Frankreich. Die Zeit ist reif für dieses Ensemble individueller Weltklassespieler. Trainer Didier Deschamps hat aus Griezmann, Ousmane Dembélé und Co. eine verschworene Truppe geformt, die wie ein Sturm über diese WM hinwegfegen wird. Mit begeisterndem Fußball halten sie die alternden Spielgemeinschaften aus Brasilien, Argentinien und Spanien in Schach.

Sebastian Ernst: Brasilien. Die Selecao hat mit Thiago Silva und Miranda zwei Routiniers von Weltklasseformat in der Innenverteidigung. Die linke Außenbahn wird mit Marcelo vom derzeit wohl besten Außenverteidiger der Welt beackert, während Casemiro und Paulinho im zentralen Mittelfeld absolute Dominanz ausstrahlen. Das Prunkstück der Brasilianer ist nichtsdestotrotz die Offensivabteilung. Neben dem rechtzeitig genesenen Dribbelgott Neymar tummeln sich noch Weltklasse-Kicker wie Roberto Firmino, Gabriel Jesus und Philippe Coutinho im Aufgebot. Nach der Schmach bei der Heim-WM 2014 holt sich der Rekordweltmeister den sechsten Titel.

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