18.06.2018 10:27 Uhr

Breitner feuert gegen DFB-Team: "Es war deprimierend"

Deutliche Kritik von Paul Breitner
Deutliche Kritik von Paul Breitner

Paul Breitner, Weltmeister von 1974, hat sich in einem Interview kritisch über die deutsche Fußball-Nationalmannschaft geäußert.

Er vermisse "Problemlöser" im Team. "Kein Spieler ist in der Lage, ein Problem zu lösen, wenn es schwierig ist", sagte der 66-Jährige der Münchner Zeitung "tz".

Nach der 0:1-Niederlage des Teams von Bundestrainer Joachim Löw im ersten WM-Spiel gegen Mexiko bemängelte der Ex-Profi: "Es plätschert alles vor sich hin, jeder wartet auf irgendeine Idee des anderen und jeder weiß, dass sie nicht kommt, weil der andere ja auch auf Ideen wartet. Es war deprimierend, wie hilflos unsere Mannschaft war und nicht wusste, wie sie eine Abwehr knacken soll."

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Breitner übte scharfe Kritik am Angriff: "Unser Problem ist auch, dass wir im Moment keinen Stürmer haben, der im Strafraum eine Szene verwerten kann. Nichts gegen Timo Werners Spiel, aber mit einer falschen Neun wirst du nicht Weltmeister. Wenn du hinten bist, braucht du einen Stürmer, bei dem du weißt: Der dreht sich, presst sich dazwischen und brennt auch mal einen rein. Den haben wir im Moment nicht."

Breitner gehörte 1982 in Spanien zum Team, das zuletzt ein WM-Auftaktspiel verloren hatte (1:2 gegen Algerien).

Berthold: "Körpersprache hat gar nicht gestimmt"

Auch Thomas Berthold mahnte nach dem verpatzten WM-Start umfassende Verbesserungen an. "Wir müssen uns um 100 Prozent steigern, damit wir eine Chance haben, Schweden zu schlagen", forderte der frühere Abwehrspieler, der 1990 mit der DFB-Auswahl den WM-Titel gewann, im "ZDF": "Wir müssen kompakter spielen, müssen spritziger wirken."

Als Tribünengast im Moskauer Luschniki-Stadion sah Berthold viele Baustellen im deutschen Team. "Allgemein hat die Körpersprache gar nicht gestimmt. Mir ist besonders aufgefallen, dass auf den Außenbahnen nach hinten gar nichts ging. Wir haben nach vorn keine großen Torchancen kreiert", bemängelte der 62-malige Nationalspieler.