18.06.2018 16:18 Uhr

"Puto"-Rufe: Mexiko-Fans sollen Beleidigungen einstellen

Mexikos Anhänger rufen traditionell
Mexikos Anhänger rufen traditionell "Puto" bei Abschlägen oder Freistößen des Gegners

Der mexikanische Fußballverband hat seine Fans erneut aufgerufen, homophobe Rufe zu unterlassen.

"Verhindere in Russland, dass man dir die Fan-ID wegnimmt oder dass du festgenommen wirst", schrieb der Verband bei Twitter. "Denk daran, dass du ein Repräsentant der besten Fangemeinde der Welt bist."

Die FIFA hatte zuvor auf Anfrage mitgeteilt, dass sie vor der Entscheidung über mögliche Konsequenzen der Rufe im WM-Spiel gegen Deutschland erst Berichte prüfen will. Die Fan-ID ersetzt bei der Weltmeisterschaft für Ausländer das Visum und ist für den Eintritt ins Stadion obligatorisch.

Die Anhänger rufen traditionell "Puto" bei Abschlägen oder Freistößen des Gegners - so auch mehrfach beim 1:0-Sieg über das Team von Bundestrainer Joachim Löw im Moskauer Luschniki-Stadion. Das Wort ist eine homophobe Beleidigung, die Mexikaner wollen es aber anders verstanden wissen.

Der Weltverband sammele die verschiedenen Spielberichte und mögliche Beweise, darunter auch von einem Anti-Diskriminierungs-Beobachter, teilte die FIFA auf Anfrage mit. Dieser sei bei dem Vorrundenduell am Sonntag anwesend gewesen. Vor Prüfung aller Informationen gebe es keine weiteren Kommentare.