20.06.2018 10:19 Uhr

Matthäus: "Gibt immer Spieler, die du nicht magst"

Lothar Matthäus erkennt Parallelen zwischen der Nationalmannschaft 1994 und 2018
Lothar Matthäus erkennt Parallelen zwischen der Nationalmannschaft 1994 und 2018

WM-Rekordspieler Lothar Matthäus warnt die deutsche Nationalmannschaft nach der Auftaktniederlage vor dem Zerfall in einzelne Grüppchen. Dabei spricht der ehemalige zentrale Mittelfeldspieler aus eigener Erfahrung.

"1994 hatten wir eine Mannschaft, die von der Qualität der einzelnen Spieler mindestens so gut war wie vier Jahre zuvor, als wir Weltmeister wurden. Beim Turnier in den USA hat aber jeder nur auf sich geschaut, wir sind deshalb auch verdient im Viertelfinale gegen Bulgarien ausgeschieden", schrieb der 150-fache Nationalspieler in einer Kolumne der "Sport Bild".

Matthäus sieht dabei viele Parallelen zum Auftritt des deutschen Teams gegen Mexiko. "Es stand zum Turnierstart definitiv keine Einheit auf dem Platz. Es gab kein Miteinander", bemängelte er.

Dafür sei ein möglicher Grund, dass es auch neben dem Platz unterschiedliche Fraktionen gebe. "Es gibt Spieler, die sich beim Essen zusammensetzen, Spieler, die für den gleichen Verein auflaufen oder sich einfach privat gut verstehen. Aber es gibt auch immer Spieler, die du nicht magst, denen du im Teamhotel aus dem Weg gehst", erklärte Matthäus.

Das sei zwischen ihm und Jürgen Klinsmann so gewesen. "Wir beide konnte nicht miteinander", gibt der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft zu. Wichtig sei aber, dass sich so etwas nicht auf das Spielfeld übertrage: "Es darf nur eines nie passieren: Dass diese Grüppchen-Bildung auf dem Platz bemerkbar ist."