20.06.2018 11:53 Uhr

Ivan Rakitic: Mit Herz und Seele für Kroatien

Ivan Rakitic im Dress der Kroaten
Ivan Rakitic im Dress der Kroaten

Ivan Rakitic ist einer der wichtigsten Spieler Kroatiens. Dabei hätte der ehemalige Schalker auch für die Schweiz auflaufen können.

Bei einer der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens hörte Ivan Rakitic wie so oft auf sein Herz. Es war im Jahr 2007. Da folgte Rakitic, damals 19 Jahre alt, dem Ruf des kroatischen Fußball-Verbandes, um für das Heimatland seiner Eltern aufzulaufen. Und nicht für die Schweiz, was ebenfalls problemlos möglich gewesen wäre. Denn Rakitic wurde in Möhlin im Schweizer Kanton Aarau geboren und besitzt beide Staatsbürgerschaften.

"Es war immer eine Entscheidung für Kroatien und nicht gegen die Schweiz. Die Anziehungskraft und die Bemühungen Kroatiens waren einfach stärker", erzählte Rakitic, früher bei Schalke 04 und heute beim FC Barcelona unter Vertrag, der Aargauer Zeitung. Und eine Entscheidung, die ihm und seiner Familie wüste Beschimpfungen, ja sogar Morddrohungen, einbrachten.

Die anstrengende Zeit hat Spuren hinterlassen. Rakitic aber ließ sich nicht aus der Bahn werfen. Elf Jahre sind seither vergangen, und aus dem 19-Jährigen ist ein Mann geworden, der viel erlebt hat. Mittlerweile ist er mit einer Andalusierin verheiratet, Vater zweier Kinder und aus dem Ruhrpott über Sevilla nach Barcelona gekommen. Eines aber hat sich nicht verändert. Rakitic spielt weiterhin voller Stolz für Kroatiens Nationalmannschaft - und er zählt bei der WM zu den wichtigen Säulen seines Teams.

Rakitic und Co. wollen Horror-Serie beenden

Gemeinsam mit Luka Modric von Real Madrid bildet er die Schaltzentrale des kroatischen Spiels, die auch am Donnerstag (20:00 Uhr) gegen Lionel Messis Argentinier brillieren soll. Dass Modric und Rakitic in der spanischen Liga bittere Rivalen sind, blenden sie aus. Unter Nationaltrainer Zlatko Dalic scheint aus den beiden famosen Einzelkünstlern endlich ein spielstarkes Duo zu werden. Gemeinsam jagen sie bei der WM die Geister der Vergangenheit.

Seit der "goldenen Generation" von 1998 hat kein kroatisches Team mehr die Vorrunde einer WM überstanden. Rakitic, Modric und Co. wollen diese Serie beenden. Gegen Vizeweltmeister Argentinien soll in Nischni Nowgorod der Einzug ins Achtelfinale perfekt gemacht werden.

"Argentinien bleibt der Favorit"

Er wäre erst der erst zweite seit der Premiere vor 20 Jahren. Bei der WM 1998 in Frankreich eroberten Davor Suker, Zvonimir Boban, Slaven Bilic und Co. die große Fußball-Bühne. Sie warfen Deutschland im Viertelfinale mit 3:0 mühelos aus dem Turnier und holten anschließend Platz drei. Doch selbst die Helden von damals sehnen sich nach Nachfolgern. "Hey Leute, das ist 20 Jahre her", sagte etwa Suker, der gegen Deutschland den dritten Treffer erzielte und heute Präsident des kroatischen Verbandes ist.

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Wer, wenn nicht die Generation um Rakitic, sollte das schwere Erbe antreten? Der WM-Auftakt gegen Nigeria verlief erfolgreich, nach dem 2:0 gegen die Afrikaner stehen die Kroaten an der Spitze der Gruppe D. Rakitic aber warnt vor zu viel Euphorie.

"Wir wissen, dass bei einer WM jedes Spiel eine besondere Herausforderung ist", sagte der 30-Jährige: "Argentinien bleibt der Favorit in unserer Gruppe. Es hat mit Messi den besten Spieler der Welt." Und einen, den Rakitic aus dem Verein bestens kennt. Auch das bringt die Lebensgeschichte des Mittelfeldspielers mit sich.