24.06.2018 09:56 Uhr

"Herz zerbrochen": Julian Draxler erklärt Schalke-Aus

Ein Bild aus alten Zeiten: Julian Draxler im Trikot von Schalke 04
Ein Bild aus alten Zeiten: Julian Draxler im Trikot von Schalke 04

14 Jahre lang war Julian Draxler für den FC Schalke 04 aktiv, bevor er sich im Sommer 2015 zu einer Luftveränderung entschied und den Fußball-Klub, dem er seit Kindheitstagen angehörte, verließ. Jetzt hat sich der Nationalspieler ausführlich zu den Gründen seines Wechsels geäußert.

Gegenüber dem Internetportal "The Players' Tribune" erklärte der 24-Jährige, dass der Druck, der auf seinen Schultern lastete, irgendwann einfach zu groß geworden war. In den ersten beiden Profi-Saisons sei noch alles "unglaublich" gewesen, auch wenn seine Art zu spielen schon damals nicht von allen Schalke-Anhängern anerkannt worden sei. 

Es folgte eine Phase, in der Raúl den Klub verließ, Jefferson Farfan verletzt ausfiel und es etliche Trainerwechsel gab. Zu viel für den damals 20-Jährigen, der mehr Verantwortung übernehmen sollte. "Ich war nicht bereit dazu. Ich glaube, dass es nicht gesund ist, wenn du als junger Spieler beim Klub deiner Jugend spielst. Wenn es nicht gut läuft, sind nicht Fremde sauer auf Dich - sondern deine Nachbarn. Und Leute, mit denen du aufgewachsen bist", sagte Draxler. 

Dazu habe es Artikel über ihn gegeben, in denen stand, er sei überzeugt, zu gut für Schalke zu sein und wolle lieber bei Barcelona oder Real Madrid spielen. "Da war schlicht und einfach nichts dran", betonte der 24-Jährige. Nach dem Spiel gegen den SC Paderborn am Ende der Saison 2014/2015 lief das Fass über, unter anderem weil die Fans ihn trotz eines 1:0-Erfolges auspfiffen. 

"Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich gehe. Mein Herz ist an diesem Tag zerbrochen", berichtete Draxler. In seinem Kopf schwirrten die Gedanken. "Ich liebe diesen Klub, Ich werde diesen Klub immer lieben", habe er gedacht, aber: "Ich muss etwas in meinem Leben ändern." Als er seiner Familie seine Wechselabsichten verriet, seien ihm die Tränen gekommen. 

Dass die Fans verärgert reagierten, weil er ausgerechnet zum VfL Wolfsburg ging, kann der 24-Jährige verstehen, der mittlerweile bei Paris Saint-Germain unter Vertrag steht: "Wenn ich ein Kind gewesen und ein Spieler von Schalke nach Wolfsburg gegangen wäre, hätte ich dasselbe gesagt. Ich denke aber, dass Fans nicht immer verstehen, was im Leben eines Spielers passiert."