24.06.2018 12:51 Uhr

Chaos: Machen Messi und Co. die Aufstellung?

Jorge Sampaoli (l.) steht bei Argentinien in der Kritik
Jorge Sampaoli (l.) steht bei Argentinien in der Kritik

Nach der 0:3-Schmach gegen Kroatien bei der Fußball-WM ist der argentinische Nationaltrainer Jorge Sampaoli ins Visier der Kritik geraten. Der Coach soll innerhalb der Mannschaft um Superstar Lionel Messi stark an Autorität eingebüßt haben. Sogar die Aufstellung liegt angeblich nicht mehr in seiner Hand.

"Ich habe mit Jorge Burruchaga (Argentiniens Teammanager, Anm. d. Red.) gesprochen. Die Spieler stellen die Mannschaft auf - das ist Fakt", sagte Ricardo Giusti, Weltmeister von 1986, zwei Tage vor dem Gruppenfinale gegen Nigeria in einer WhatsApp-Sprachnachricht, die mehreren argentinischen Medien vorliegt.

Auch der argentinische Sender "TyCSports" hatte zuvor von einer Entmachtung des Coaches berichtet. Die Zeitung "Olé" bezeichnete den 58 Jahren alten Sampaoli nur noch als "nominellen Trainer".

Der Eindruck der ersten Minuten des Trainings am Sonntag im WM-Camp von Bronnizy konnte nicht dazu beitragen, diesen Eindruck zu entkräften, selbst wenn es nicht unüblich ist, dass Trainer-Assistenten die Einheit führen.

Allerdings wirkte das Szenario etwas befremdlich: Während die Stimme des Co-Trainers lautstark zu hören war, er Anweisungen gab und den Kader anfeuerte, ging Sampaoli mit dem Ball am Fuß immer wieder von links nach rechts. Er sagte nichts, hielt dafür aber eine Reihe Zettel in der Hand.

Mascherano: "Beziehung komplett normal"

Javier Mascherano relativierte allerdings die Gerüchte um den Cheftrainer. "Die Beziehung zum Trainer ist komplett normal. Natürlich sprechen wir mit ihm, wenn wir uns nicht wohl fühlen. Wenn wir das nicht tun würden, wären wir Heuchler", erklärte Argentiniens Rekordnationalspieler.

Nur mit einem Sieg am Dienstag gegen Nigeria kann die Albiceleste die Chance aufs Achtelfinale der WM in Russland wahren. Ansonsten müssen Messi und Co. schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten.

Vor dem entscheidenden Spiel konnten Sampaoli und sein Trainerstab auch wieder mit den am Vortag noch angeschlagenen Gabriel Mercado, Nicolas Otamendi und Lucas Biglia arbeiten.