24.06.2018 13:55 Uhr

Hazards Kampfansage: "Wollen das Finale erreichen"

Hat noch einiges mit Belgien vor: Eden Hazard
Hat noch einiges mit Belgien vor: Eden Hazard

Trainer Roberto Martinez kündigte nach Belgiens höchstem WM-Sieg an, im Gruppenfinale einige Spieler zu schonen. Dabei wartet dort erstmals ein echter Prüfstein.

Die Roten Teufel hatten sich mit einer feurigen Offensiv-Gala gegen Tunesien gerade warmgeschossen, da ging es heiß weiter. Aus Freude über den höchsten Sieg der belgischen WM-Geschichte belohnte Nationaltrainer Roberto Martinez seine Spieler mit einem Grillfest im Teamquartier nahe Moskau, deren Familien hatte er bereits zum Spiel einfliegen lassen. "Heute dürfen wir feiern, ganz Belgien sollte das tun", betonte der spanische Coach.

Der ewige Geheimfavorit steht praktisch im Achtelfinale und hat sich in Russland als heißer Titelanwärter in Stellung gebracht. "Die Demonstration, auf die ganz Belgien gewartet hat", urteilte die Zeitung La Derniere Heure über das berauschende 5:2 (3:1) gegen die Nordafrikaner. Die Euphorie in der Heimat ist riesengroß, das ganze Königreich hofft, dass die hochveranlagte Mannschaft den Erwartungen endlich gerecht wird. Doch Martinez mahnte sofort: "Vieles kann noch besser werden."

Ähnlich sieht es Doppeltorschütze Romelu Lukaku. "Wir wissen, dass wir uns weiter steigern müssen", sagte der Stürmer von Manchester United, der mit nun fünf WM-Treffern zum belgischen Rekordtorschützen Marc Wilmots aufschloss. Schon zum Auftakt gegen Panama (3:0) hatte er zweimal getroffen, er führt nun gleichauf mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo die Torjägerliste an. Gleichzeitig ließ Lukaku die Konkurrenz aber wissen: "Wir sind ganz entspannt."

Die kommenden Gegner sind jedenfalls gewarnt. Trotz einiger Defensivschwächen hatten die Roten Teufel keine Probleme mit angriffslustigen Tunesiern. Unter den Augen der königlichen Familie um Philippe von Belgien traf auch der starke Kapitän Eden Hazard doppelt, zudem war kurz vor Schluss der eingewechselte Dortmunder Michy Batshuayi erfolgreich. Alleine die Leihgabe des FC Chelsea hatte in rund 20 Minuten Spielzeit noch vier weitere Großchancen auf dem Fuß.

Lukaku und Hazard heiß auf die K.o.-Phase

Das Achtelfinale ist den Belgiern nur noch theoretisch zu nehmen, im abschließenden Spiel gegen England geht es vor allem um den Gruppensieg. Was aber zum ersten Härtetest der WM hätte werden können, verkommt wohl zum Vorspiel der zweiten Garde. Die Topstars Lukaku und Dries Mertens zogen sich gegen Tunesien leichte Knöchelverletzungen zu, Hazard eine Wadenblessur. Doch von allen gab es sofort Entwarnung.

Dennoch wird Martinez gegen den Weltmeister von 1966 wohl eine stark veränderte Mannschaft aufs Feld schicken. "Wenn wir sieben Tage Zeit hätten, würden wir mit den gleichen Spielern auflaufen", sagte der Spanier. Hat er aber nicht, schon am Donnerstag (20:00 Uhr) steigt das Gruppenfinale. Deshalb werde es "gegen England große Veränderungen geben", kündigte er an.

Ohnehin geht der Blick im Team schon weiter nach vorne. "Für mich beginnt das Turnier erst richtig in der K.o.-Phase", sagte Rekordtorjäger Lukaku. Am besten brachte aber Anführer Hazard das neue belgische Selbstvertrauen auf den Punkt: "Wir sind ein gutes Team. Wir wollen das Finale erreichen."