25.06.2018 08:39 Uhr

BVB-Neustart: Zorc fordert "anderen Fußball"

Für Sportdirektor Michael Zorc ist Borussia Dortmund in der neuen Saison kein Titelkandidat
Für Sportdirektor Michael Zorc ist Borussia Dortmund in der neuen Saison kein Titelkandidat

Nach der enttäuschenden Saison 2017/18 steht der Neustart bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund ganz oben auf der Agenda. Sportdirektor Michael Zorc deutete nun an, dass die Personalplanungen des BVB noch nicht abgeschlossen sind.

"Natürlich wird es personell noch die eine oder andere Veränderung geben. Wir haben klare Vorstellungen, und die versuchen wir bis zum Ende der Transferperiode am 31. August so gut es geht umzusetzen", verriet Zorc im Interview mit der "Funke Mediengruppe", dass sich der Kader der Schwarz-Gelben in den kommenden Wochen und Monaten weiter verändern wird.

Mit Thomas Delaney (Werder Bremen), Marius Wolf (Eintracht Frankfurt) und Marwin Hitz (FC Augsburg) hat der BVB bereits drei namhafte Neuzugänge vermeldet. Dazu steht der Noch-Mainzer Abdou Diallo angeblich kurz vor einer Unterschrift. Der Deal mit dem Abwehrspieler sei jedoch "noch nicht komplett finalisiert", erklärte der Sportdirektor.

Neuer Mittelstürmer? "Haben Kandidaten im Kopf"

Ein neuer Stürmer steht ebenfalls noch auf der Wunschliste der Dortmunder. Die Suche nach einer echten Nummer neun gestaltet sich allerdings nicht so leicht.

"Wir haben natürlich Kandidaten im Kopf. Aber gerade die Position des echten Mittelstürmers ist derzeit im europäischen Spitzenfußball am schwierigsten neu zu besetzen", sagte Zorc, der trotz der explodierenden Ablösesummen "keine verrückten Sachen" machen will. Ein Transfer des Chelsea-Stürmers Álvaro Morata fiele wohl in diese Kategorie. Dieser sei jedoch "zu teuer", sagte Zorc, der ein Leihgeschäft wie bei Michy Batshuayi nicht ausschließen wollte.

So wichtig neue Impulse von außen sind, so unerlässlich ist es für die Dortmunder, sich im Gegenzug von einigen Spielern zu trennen, die ihre Leistung in der jüngsten Vergangenheit nicht abgerufen haben. Daher wird es laut Zorc "noch Abgänge geben. Wir sind bei verschiedenen Personalien im Gespräch, können aber noch keinen Vollzug melden".

Zorc fordert: "Wir möchten anderen Fußball sehen"

Der Hintergrund der schwarz-gelben Transferoffensive ist klar: "Wir möchten anderen Fußball sehen, wir möchten eine klare Handschrift sehen, wir möchten aber auch mehr Mentalität und Disziplin sehen, auf dem Platz und daneben. Daran hat es in der vergangenen Saison und vielleicht auch schon länger etwas gefehlt."

Neu-Trainer Lucien Favre sei bei den Planungen bereits voll eingebunden, sagte der Sportdirektor: "Wir sind permanent im Austausch. Er beschäftigt sich schon sehr intensiv mit unseren Spielern. [...] Und er kennt natürlich auch die Liga gut."

Wie der Fußball unter dem Schweizer aussehen soll, steht bereits fest: "Er möchte klare Strukturen in seinem Spiel wiedererkennen, die Mannschaft wird versuchen, dominant zu spielen." 

Dass der BVB mit seinem runderneuerten Kader auf Anhieb wieder ein Titelkandidat wird, glaubt der Sportdirektor nicht. "Ein Neustart beinhaltet immer etwas Ungewisses und ist mit Fragezeichen verbunden. Daher macht es für mich keinen Sinn, von Titeln zu sprechen. Das wäre kontraproduktiv und ein bisschen realitätsfremd."