25.06.2018 11:53 Uhr

Nationaler Auftrag für Mané und Co.

Sadio Mané soll Senegal in die K.o.-Runde der WM führen
Sadio Mané soll Senegal in die K.o.-Runde der WM führen

Sadio Mané ist noch nicht richtig bei der WM angekommen. Im Gruppenfinale gegen Kolumbien braucht der Senegal seinen Superstar aber in Topform, um das Achtelfinale zu erreichen.

Der Vollgas-Befehl kam von oberster Stelle. Senegals Staatspräsident Macky Sall erwartet von seinen "Löwen" um Sadio Mané im Gruppenfinale gegen Kolumbien (Donnerstag, 16 Uhr) nichts weiter als den Einzug ins WM-Achtelfinale. "Wir zählen auf Euch und wir sind bei Euch", ließ Sall nach dem 2:2 gegen Japan aus der Heimat ausrichten.

Superstar Mané nahm Sall bei seinem nationalen Auftrag nicht persönlich in die Pflicht, das überließ er Trainer Aliou Cissé. "Er kann es besser", sagte der 42-Jährige in Richtung des Angreifers vom FC Liverpool und forderte den 26-Jährigen auf, doch bitte endlich die Handbremse zu lösen: "Sadio war besser als im ersten Spiel gegen Polen, aber gegen Kolumbien muss er noch besser werden."

Mané will Spiel gegen Japan "ganz schnell vergessen"

Mané, der während der Saison in Liverpool unter Jürgen Klopp an der Seite von Mohamed Salah für Furore gesorgt hatte, wirkt in Russland bisher noch seltsam gehemmt. Der Kapitän wühlt und rackert, für besondere Momente sorgte der Mann, dessen Marktwert auf 70 Millionen Euro beziffert wird, bisher aber nicht. Auch sein Treffer zum 1:0 ging eher auf das Konto von Japans Torhüter Eiji Kawashima, der Mané dilettantisch anfaustete.

Auch Mané weiß, dass im Duell mit den Kolumbianern um James Rodriguez von Bayern München rund 15 Millionen Senegalesen wieder auf ihn schauen werden. Fehler wie gegen Japan, als das Team zwei Mal führte und trotzdem nicht alles klar machen konnte, sind dann ein No-Go.

"Wir müssen dieses Spiel ganz schnell vergessen, wir sind alle sehr enttäuscht", sagte Mané. Gegen Kolumbien, das gegen Polen (3:0) groß aufgetrumpft hat, reicht ein Punkt zum Weiterkommen: "Das ist, was für uns jetzt zählt."

Lob für Coach Cissé

Schließlich träumen Mané und Co. davon, in Russland eine ähnliche Geschichte zu schreiben wie es ihren Vorgängern 2002 gelang. Damals führte Cissé den Senegal als Kapitän völlig überraschend ins Viertelfinale, als zehnjähriger Junge fieberte Mané im Dörfchen Bambali mit. "Ich habe sehr, sehr gute Erinnerungen an die WM damals - auch wenn ich jung war", sagte Mané: "Aliou und die anderen haben uns stolz gemacht. Das ist eine unvergessliche Erinnerung."

Nicht nur deshalb sei Cissé der "Big Boss", sagte Mané. Was der Trainer sagt, ist Gesetz. "Er macht eine tolle Arbeit, er macht den Plan", sagte Mané, der Cissés Botschaft mit Sicherheit verstanden hat: "Wir hören auf ihn, weil seine Pläne immer aufgehen."

Nun soll, nein muss Mané den Senegal stolz machen. Staatspräsident Sall zählt auf seinen Star.