25.06.2018 17:56 Uhr

Gruppensieger Uruguay lässt Russland keine Chance

Edinson Cavani (m.) setzte den Schlusspunkt
Edinson Cavani (m.) setzte den Schlusspunkt

Die russische WM-Party hat in der Sauna von Samara ihren ersten Dämpfer erhalten. Nach zwei berauschenden Siegen verlor die Sbornaja bei Temperaturen über 30 Grad das letzte Gruppenspiel gegen Uruguay 0:3 (0:2).

Der zweimalige Weltmeister mit den Weltklassestürmern Luis Suárez und Edinson Cavani zeigte dem Gastgeber die Grenzen auf. Zu allem Überfluss sah Igor Smolnikov bereits nach 36 Minuten die Gelb-Rote Karte.

Uruguay zieht nach dem Freistoßtreffer von Suárez (10.), dem Eigentor von Denis Cheryshev (23.) und dem Schlusspunkt von Cavani (90.) als Gruppenerster ins Achtelfinale ein, Russland folgt als Zweiter. Auf beide Mannschaften dürften schwierige Aufgaben warten, wenn sich erwartungsgemäß Spanien und Portugal in der Gruppe B durchsetzen.

Allerdings muss Uruguay kaum einen Gegner fürchten, im Schatten der Russen, denen die Schlagzeilen der ersten WM-Wochen gehörten, spielten sich die unangenehmen Südamerikaner mit drei Siegen ohne Gegentor in den erweiterten Favoritenkreis.

Taktisch sind sie von Óscar Tabárez, mit 71 Jahren der älteste Trainer im Turnier, hervorragend eingestellt - und vorne nähert sich zumindest Suárez seiner Top-Form. Der Angreifer des FC Barcelona erzielte sein insgesamt siebtes WM-Tor.

Steigerungspotenzial besitzt indes trotz seines Treffers Cavani. Der Star des französischen Meisters Paris Saint-Germain fand auch gegen Russland wenig Bindung zum Spiel. Bei den 1:0-Siegen gegen Ägypten und Saudi-Arabien enttäuschte der Routinier, Uruguay wartet weiter auf eine Leistungsexplosion des Torjägers.

Auch Tabárez, der seinen Weltklassesturm trotz der vorzeitigen Qualifikation für die K.o.-Runde von Beginn an aufbot. Dafür ließ er unter anderem den am Oberschenkel verletzten Innenverteidiger José Giménez - Torschütze gegen Ägypten - auf der Bank. Russlands Coach Stanislav Cherchesov verzichtete auf drei Stammspieler, darunter Linksverteidiger Yuriy Zhirkov.

Cheryshev trifft auf der falschen Seite

Die neuformierte Verteidigung verschuldete vor 41.970 Zuschauern in der nicht ausverkauften Kosmos Arena den Freistoß, den Suárez aus 17 Metern zur Führung versenkte, Torwart Igor Akinfeev sah dabei unglücklich aus. Nur zwei Minuten später hatte Cheryshev die große Chance zum Ausgleich, scheiterte jedoch an Fernando Muslera, der sein 100. Länderspiel absolvierte. Der Torwart von Galatasaray ist mit 14 Einsätzen Uruguays WM-Rekordspieler.

Und es kam noch dicker für die Russen: Cheryshev, der bei den Siegen gegen Saudi-Arabien (5:0) und Ägypten (3:1) insgesamt drei Tore erzielt hatte, traf ins eigene Netz, Smolnikov flog vom Platz - und hätte Rodrigo Bentacur (28.) an seinem 21. Geburtstag vor Akinfeev die Nerven behalten, wäre die Stimmung schon zur Pause noch gedrückter gewesen.

Nach dem Seitenwechsel tat die Celeste nicht mehr als nötig und schonte die Kräfte für das Achtelfinale. Russland gab sich nicht auf, Cherchesov feuerte sein Team immer wieder lautstark an, zum Anschlusstreffer reichte es jedoch nicht mehr.