27.06.2018 08:28 Uhr

"Traurige Entwicklung": Kühne steigt beim HSV aus

Klaus-Michael Kühne wird den HSV nicht mehr finanziell unterstützen
Klaus-Michael Kühne wird den HSV nicht mehr finanziell unterstützen

Investor Klaus-Michael Kühne hat angekündigt, den Hamburger SV nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nicht mehr finanziell zu unterstützen.

"Ich werde den Verein nicht weiter fördern, weil mein Wunsch, meine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wird. Im Augenblick bin ich mal weg und nur noch Fan – das wird sich auch nicht kurzfristig ändern. Dieser Entschluss ist nachhaltig", sagte Kühne gegenüber "Sport Bild".

Der milliardenschwere Unternehmer hält derzeit 20,57 Prozent der Anteile am HSV, kann das Paket aber aufgrund einer Sperrklausel in der Vereinssatzung in Höhe von 24,9 Prozent nicht nach seinen Vorstellungen erhöhen.

In diesem Zusammenhang übte Kühne harsche Kritik an HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann: "Wir waren nah dran an einer Lösung und hatten sogar schon Papiere entwickelt, doch dann hat er sich klar dagegen positioniert. Ich will dem Verein Gutes tun und dafür sorgen, dass er stärker wird. Aber ich kann nicht immer nur Geld geben, ohne dass es eine Gegenleistung dafür gibt."

Zehn bis 15 Millionen Euro, mittelfristig sogar bis zu 25 Millionen Euro hätte Kühne laut eigener Aussage in den traditionell klammen HSV investiert und dafür seine Anteile um acht bis zehn Prozent aufgestockt.

Hoffmann erneut als starken Mann zu installieren sei "die größte Fehleinschätzung" der Rothosen gewesen, ätzte Kühne. Der Klub-Boss sei ihm "manchmal zu machtbewusst, ein Alleinunterhalter".

Kühne äußerte sich auch zu den Gründen des ersten Abstiegs der HSV-Geschichte: "Es gibt in jeder Branche Erfolgstypen. Beim HSV hat man diese in all den Jahren aber leider nicht gefunden. Die handelnden Personen sind meistens noch wichtiger als das Geld. Es hat viele Wechsel gegeben, und leider auch viele, die enttäuscht haben. Es ist eine traurige, trostlose Entwicklung."