17.01.2020 12:33 Uhr

Bosz bekommt neuen Vertrag in Leverkusen

Peter Bosz bleibt bis 2022 bei Bayer Leverkusen
Peter Bosz bleibt bis 2022 bei Bayer Leverkusen

Bundesligist Bayer Leverkusen hat den Vertrag mit Cheftrainer Peter Bosz vorzeitig bis 2022 verlängert.

Peter Bosz und Bayer Leverkusen werden auch die weitere Zukunft gemeinsam gestalten: Nach ausführlichen Verhandlungen wurde am Freitag die vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2022 mit dem 56 Jahre alten niederländischen Fußballlehrer verkündet, der seit gut einem Jahr unterm Bayer-Kreuz tätig ist. Der Kontrakt wäre in diesem Sommer ausgelaufen.

"Peter Bosz ist ein Trainer, dessen Handschrift in jedem Training und in jedem Spiel erkennbar ist", sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Rudi Völler: "Er besitzt die wichtige Fähigkeit, ein Team kontinuierlich weiterzuentwickeln. Peters Spielidee passt zu uns, denn Bayer 04 steht schon seit vielen Jahren für aggressiven und dominanten Tempofußball und für große Spielfreude."

Damit wurden noch vor dem Rückrunden-Auftakt am Sonntag (18:00 Uhr) beim SC Paderborn Fakten geschaffen. Bosz findet in Leverkusen ideale Voraussetzungen vor, um seine Vision vom Offensivfußball umzusetzen. Der ehemalige Dortmund-Trainer führte die Rheinländer in der vergangenen Saison in die Champions League.

Bayer Leverkusen will wieder in die Top Vier

Bosz begründete seine Verlängerung mit dem "großen Spaß, den uns diese lernfreudige, total ambitionierte und sehr loyale Mannschaft im vergangenen Jahr gemacht hat. Die Jungs haben auch in schwierigen Phasen niemals nachgelassen und immer an unsere gemeinsam weiterentwickelte Idee des Fußballs geglaubt." Seine tägliche Arbeit bestehe darin, "die Voraussetzungen auch für Titel zu schaffen".

In der laufenden Spielzeit blieb Bayer allerdings etwas hinter den Erwartungen zurück und rangiert derzeit auf Position sechs. Dennoch glaubt der Coach, dass Bayer auch in dieser Spielzeit wieder den Sprung ins internationale Geschäft schafft.

Er hoffe, dass Bayer wieder unter den Top Vier landet, "das wäre eine super, super Leistung", sagte Bosz im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. Dabei wird viel davon abhängen, dass Jungstar Kai Havertz wieder stärker auftritt als in der Hinrunde. Davon ist der Leverkusener Fußballlehrer allerdings überzeugt. "Er ist spontaner und gelöster", betonte Bosz nach den ersten Trainingseindrücken, "auch wenn er in den kommenden Wochen vielleicht noch kein Tor schießt oder vielleicht schlecht spielt, in seinem Kopf ist er wieder frisch. Und das ist wichtig."

Monate beim BVB haben Bosz geprägt

Der Bayer-Cheftrainer hatte zuletzt kein Hehl aus der Tatsache gemacht, dass ihm das eher ruhige Leverkusener Umfeld das Arbeiten erleichtert: "Ich bin sehr zufrieden, und der Verein ist auch sehr zufrieden."

Die Bosz-Mannschaft hatte allerdings in der Vergangenheit immer wieder Probleme, die richtige Balance zwischen begeisterndem Offensivspektakel und guter Defensivarbeit zu finden. Mehr als einmal wurde Leverkusen Opfer seiner Spielweise, die dem Gegner natürlich Raum für Konter gibt. Andererseits ist Bayer immer in der Lage, Fußball vom Feinsten zu zelebrieren.

Die sieben Monate beim BVB im Jahr 2017 haben Bosz geprägt. Dem glänzenden Start folgten ein eklatanter Einbruch und die Trennung am 10. Dezember. Bayers Sport-Geschäftsführer Rudi Völler schenkte Bosz dennoch Ende Dezember 2018 das Vertrauen, sodass dieser die Nachfolge von Heiko Herrlich antreten durfte. Jetzt geht der Niederländer wie erwartet beim Werksklub in die Verlängerung.