27.05.2020 21:23 Uhr

Stimmen: "Natürlich sitzt der Frust tief"

Julian Nagelsmann ist nach dem 2:2 gegen Hertha gefrustet
Julian Nagelsmann ist nach dem 2:2 gegen Hertha gefrustet

Nach dem der FC Bayern bereits am Dienstag mit dem Sieg beim Spitzenspiel gegen den BVB alle Weichen in Richtung Titel gestellt hat, verpatzte RB Leipzig am Mittwoch in der englischen Woche beim Remis gegen Hertha BSC den Sprung auf Rang zwei und kann damit wohl alle noch verbliebenen Meisterschafts-Hoffnungen begraben. Die Stimmen zu den Partien am 28. Spieltag der Fußball Bundesliga

RB Leipzig - Hertha BSC 2:2

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig) ...

... zum Spiel: "Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir müssen irgendwann mal lernen, dass wir nicht ständig in Rückstand geraten können. Wir sind ein bisschen schwer reingekeommen, was für uns auch normal ist, es ist die erste englische Woche seit ein paar Wochen. Für Hertha war es keine englische Woche durch die Spielansetzung, die hatten vier Tage Pause. Wir sind gut reingekommen, geraten in Rückstand, weil wir einen Standard verteidigen wie eine Schülermannschaft. Wir machen einfach nichts, stehen alle auf der Position, er kann mit dem Fuß im Fünfmeterraum abschließen. Das ist das zweite Mal hintereinander in einem Heimspiel nach Freiburg, dass wir einen Standard kriegen. Es ist eigentlich keine besondere Ecke. Dann ist es schwer, du musst einem Rückstand hinterherlaufen, musst aufpassen, dass du kein zweites Tor kriegst, weil der Gegner eh nur kontern will, was er die ganze Zeit gemacht hat. Wir hatten das Spiel aber dennoch ganz gut im Griff. Wir hatten keine extremen Torchancen, aber der Gegner hatte wenig Zugriff, hat wenig verteidigt, eigentlich keine Chance zum zweiten Tor. In der zweiten Halbzeit war es okay, der Beginn relativ druckvoll. Dann kriegen wir relativ früh in der 60. Minute die Gelb-Rote Karte, auch eine unnötige Aktion von vorne bis hinten. Da müssen wir keine Gelb-Rote Karte kriegen, wir sind in einer Überzahlsituation. Und dann ist es mit dem Spiel in Mainz am Sonntag im Rücken schon schwer. Wir sind froh, dass wir noch einen Punkt geholt haben, aber ich bin überhaupt nicht zufrieden."

... zum ersten Gegentor: "Einen Standard im Stehen zu verteidigen ist nicht so einfach. In den Ball gehen, das ist der Sinn einer Raumverteidigung."

... zur Spielplanansetzung: "Es kann schon einen Ausschlag geben. Ich will kein Alibi suchen, aber ganz verstehe ich die Spielansetzung nicht, wenn wir uns was mit fünf Wechseln überlegen und Spieler schützen und dann spielt Hertha am Freitag, wir am Sonntag und dann Mittwoch das erste Spiel. Es ist jetzt zum wiederholten Male, dass wir einen beschissenen Spielplan kriegen. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ist halt so. Es interessiert ja keinen."

... zum Frust, die Ausrutscher der Konkurrenz nicht genutzt zu haben: "Klar sitzt er tief, das merkt man auch. Das ist auch berechtigt. Heute lag es auf dem Silbertablett und wir haben es nicht genommen."

Bruno Labbadia (Trainer Hertha BSC) ...

... zum Spiel: "Die Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht, aber vor allem die Reaktion, nachdem wir aus dem Nichts das 2:1 kassiert haben, da so zurückzukommen, das war top. So sicher, wie du das Spiel gehabt hast in dem Moment in Überzahl, ist das normalerweise ein Genickschlag und du knickst zusammen. Die Mannschaft hat eine tolle Reaktion gezeigt. Wir hätten gerne einen Dreier geholt, auch wenn wir wissen, dass das eine Top-Mannschaft ist."

... zum Fehler von Rune Jarstein vor dem 1:2: "Ich habe das vor der Mannschaft angesprochen. Der Rune hat in den letzten zwei Spielen hervorragend gehalten. Das zeichnet eine Mannschaft aus, für den anderen einzustehen. Er hat tolle Bälle gehalten, gerade in Hoffenheim. Das will ich sehen, dass einer für den nächsten einsteht. Das hat die Mannschaft gemacht, von daher ist das Ding abgehakt."

... zu Nagelsmanns Kritik am Spielplan: "Natürlich, wir hatten zwei Tage länger Pause, keine Frage. Aber so viele Nachteile, wie wir in der ganzen Vorbereitung gehabt haben, kann man gar nicht haben. Wir waren zwei Wochen in Quarantäne, haben eine Woche ohne Trainer gearbeitet. Da kann man überall was suchen, das ist legitim. Fakt ist, wir haben nach der Halbzeit das Spiel voll im Griff gehabt. Dann kam der Platzverweis und du dachtest, du hast das Ding im Sack. Aber es zeigt auch, welche Top-Mannschaft Leipzig ist."

... zum perfekten Start (vor dem Spiel): "Wir sind total happy, dass wir so einen guten Start gehabt haben. Das war enorm wichtig. Über die Geschehnisse, die hinter der Mannschaft liegen in den vergangenen Monaten, müssen wir nicht mehr reden. Aber es war nicht einfach, auch mit der Corona-Auszeit, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Mannschaft hat gut mitgearbeitet, der Lohn waren die zwei Siege."

Peter Gulacsi (Torwart RB Leipzig) ...

... zum Spiel: "Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht, das muss man sagen. Wir waren nicht so gefährlich wie sonst. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, weil wir die letzten 25 Minuten in Unterzahl waren. Durch den Elfmeter ist unsere Situation noch schwieriger geworden, unser zweites Tor war schon sehr glücklich. Von daher war der Punkt das Maximum, das wir aus dem Spiel rausholen konnten."

... zu den Problemen: "Wir waren nicht so genau in unserem Passspiel, manchmal zu viele Kontakte gebraucht, auch in den gefährlichen Räumen sind wir nicht mit dem Ball aufgetreten. Es waren viele kleine Sachen, die wir hätten besser machen können."

... zum Saisonziel: "Das Ziel bleibt das gleiche. Das Rennen um die ersten vier Plätze ist sehr eng, mit Gladbach, Leverkusen, Dortmund ist auch da. Bayern ist jetzt relativ weit weg von allen, wir wollen unter die ersten Vier kommen und Champions League spielen nächste Saison."

Maximilian Mittelstädt (Hertha BSC) ...

... zum Spiel: "Klar denke ich, wenn man so ein Spiel abliefert, wie wir es gemacht haben und dann auch in Überzahl spielt, dass man dann auch gewinnen kann. Aber trotzdem können wir mit dem Punkt zufrieden sein, wir haben uns zurückgekämpft nach einem unglücklichen Gegentor. Das zeigt auch ein wenig die Moral, die wir jetzt haben. Ich glaube, wir sind trotzdem gut drauf und können mit dem Punkt zufrieden sein."

... zu seinem Kaltstart nach Plattenhardts Auswechslung: "Es ist nicht einfach, wenn man nach zehn Minuten gegen Leipzig reinkommt und ohne viel Aufwärmen reingeschmissen wird. Trotzdem habe ich versucht, mich ins Spiel reinzukämpfen und hatte gute Unterstützung von der Mannschaft. Wir haben es gut gemacht."

... zur taktischen Herangehensweise in der zweiten Halbzeit: "Natürlich wollten wir weiter auf Sieg spielen, aber dennoch durften wir nicht unsere Defensive aus den Augen verlieren. Wenn du voll auf Sieg gehst gegen Leipzig und hinten nur ein bisschen unaufmerksam bist, dann können die das gnadenlos ausnutzen. Von daher mussten wir einen Zwischenweg finden, offensive Akzente setzen, aber dennoch die Defensive nicht vernachlässigen. Das haben wir über weite Strecken sehr gut gemacht und ich glaube, Leipzig auch zu wenigen Torchancen kommen lassen."

Krzysztof Piatek (Torschütze Hertha BSC) ...

... zu seinem Tor: "Ich habe mir den Ball genommen, ich habe mich gut gefühlt und das Tor gemacht. Ich bin zufrieden, dass ich dem Team geholfen habe. Es war ein wichtiger Moment, ein schwieriges Match an einem schwierigen Ort."

... zu seiner Jokerrolle: "Ich bin nicht glücklich, ich will natürlich spielen. Aber Vedad ist in guter Form, er schießt Tore. Ich will dem Team helfen und hoffe, dass ich bald mehr Minuten spielen kann."

BVB - FC Bayern München 0:1

Hansi Flick (Trainer FC Bayern München) ...

... zum Spiel und die Meisterschaft: "Ich bin kein Mensch, der zu stark in die Zukunft blickt. Wir wollten heute gewinnen, einen großen Schritt nach vorne machen, das haben wir getan. Deshalb war ich mit der Leistung der Mannschaft auch sehr zufrieden. Sehr konzentriert, sehr entschlossen, auch hellwach, und dann teilweise auch mutig, damit war ich sehr zufrieden."

... zu den Lehren aus dem Frankfurt-Spiel: "Gegen Frankfurt waren es die Standardsituationen, ansonsten war das auch gut. Da hatten wir die Eintracht im Spiel gelassen, das wollten wir heute nicht machen. Es gibt viele Dinge, die man nutzen kann, wenn sowas kommt, dann das auch. Für mich ist wichtig, dass wir immer eine hohe Qualität haben, ob das im Training oder im Spiel ist. Ansonsten mache ich wenig Vorgaben. Aber die Qualität im Training ist wichtig, um sie ins Spiel zu bringen."

... zu Joshua Kimmichs Tor und dessen Aussage, das Trainerteam habe auf das Positionsspiel von Roman Bürki hingewiesen: "Ich freue mich, dass er gut zugehört hat."

... zu Kimmichs Entwicklung und dem möglichen Kapitänsamt in Zukunft: "Es ist einfach die Position, die er aktuell spielt, als Sechser. Da kann er seine Qualitäten gut einsetzen. Er kann auf dem Platz gut sprechen, aber die Art und Weise, wie er das ausfüllt, die Akzente, die er nach vorne setzt, er macht das einfach klasse. Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Er ist ein Spieler, mit dem man als Trainer immer zufrieden ist, weil er immer hundert Prozent gibt. Das ist einfach schön."

... zur Frage, ob er seine Mannschaft zuletzt manchmal wachrütteln musste (vor dem Spiel): "Es gibt so etwas im Verlauf einer Saison immer. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Als die Coronapause kam, haben wir am dritten Tag schon angefangen zu trainieren mit Cybertraining, in Kleingruppen. Das ist schon eine lange Zeit. Als dann nach einer Woche das Mannschaftstraining losging, haben sie es sofort auf den Punkt gebracht. Dass hier am dritten Spieltag nach dem Restart der Höhepunkt kommt, ist schön, denn wir wollen uns mit den Besten messen."

... zur Aufstellung mit Gnabry statt Perisic (vor dem Spiel): "Ivan war erstmal reingekommen, er ist noch nicht bei 100 Prozent. Er hat seine Sache gegen Frankfurt nach anfänglichen Schwierigkeiten gut gemacht. Serge ist topfit, er hat die letzten Wochen sehr gut trainiert, deswegen spielt er heute."

Joshua Kimmich (Torschütze FC Bayern München) ...

... zu seinem intensiven Jubel nach Abpfiff: "Ich muss sagen, ich persönlich habe mich schon sehr gefreut. Als ich mich so umgeguckt habe, war mir nicht sofort klar, ob jeder wusste, wie wichtig die drei Punkte waren. Jetzt haben wir ein gutes Polster auf Dortmund. Das war brutal wichtig, für Dortmund wird es mental ganz schwer, da dran zu bleiben. Natürlich müssen wir das die nächsten Spiele bestätigen. Aber wer das Spiel gesehen hat, der hat auch gesehen, dass es sehr intensiv war und dass wir uns die drei Punkte erarbeiten mussten."

... zum Spiel: "Es war sehr ausgeglichen. In der ersten Halbzeit haben wir viele einfache Fehler gemacht, Dortmund war überraschenderweise sehr mutig. Wir haben versucht zu pressen, trotzdem sind sie ruhig geblieben, haben hinten raus gespielt. Das war in der Vergangenheit nicht immer so, das haben sie gut gemacht. Vielleicht war es ein Vorteil für sie, dass die Fans nicht da waren, da kann man noch etwas ruhiger spielen. Gerade die Dortmunder haben überragende Fußballer, da kann man in der einen oder anderen Situation einen Ticken ruhiger bleiben, da sieht man ihre Qualität."

... zu seinem Tor: "Es war schon relativ spontan. Ich habe es nicht unbedingt gesehen, aber wir wurden im Vorfeld darauf hingewiesen, dass Bürki immer relativ hoch steht. Gerade in der Situation denkt man eher, dass man mit dem Spann schießt oder draufhaut. Am Wochenende habe ich dreimal geschossen, das hatte keinen Wert. Ich habe es jetzt anders versucht und das hat mit Glück auch gereicht."

... zu seinen starken Laufwerten: "Motivieren muss einen keiner vor so einem Spiel, da rennt man von alleine. Mit den Fans im Rücken geht das schon."

Manuel Neuer (Kapitän und Torwart FC Bayern München) ...

... zu seinem 400. Bundesligaspiel: "Das ist natürlich eine schöne Zahl, aber natürlich freue ich mehr über den Auswärtssieg."

... zum Spiel: "Es war natürlich ein ganz wichtiges Spiel für uns. Unabhängig von der Tabellensituation, wenn man auswärts in Dortmund spielt, auch ohne Fans, ist man immer bis in die Haarspitzen motiviert. Ich denke, das hat man uns angemerkt. Wir hatten kein großes Polster mit dem 1:0, in der zweiten Halbzeit gab es schon Situationen, in denen Dortmund in der gefährlichen Zone war. Wir haben einige Szenen nicht gut ausgespielt, ein 1:0 ist immer gefährlich."

... zur Situation im Meisterkampf: "Es liegt an uns. Es war ein ganz wichtiges Zeichen und ein ganz wichtiger Sieg."

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: "Es war sehr gut von uns. Wir haben sehr gut angefangen, wir haben nachher ein wenig zu tief gespielt, aber nicht lange. Die ersten 30 Minuten waren gut, die zweite Halbzeit war auch gut. Wir hatten Möglichkeiten, es hat der vorletzte oder letzte Pass gefehlt. Mindestens ein Unentschieden hätten wir verdient."

... zum Meisterkampf: "Es wird schwer natürlich. Sieben Punkte in sechs Spielen, das ist brutal schwer."

... zur Kritik an der Aufstellung ohne Can und Sancho: "Das ist einfach zu sagen nach dem Spiel. Can braucht ein paar Tage, er hat nur ein Training mit der Mannschaft gemacht. In Wolfsburg hat er nur gespielt, weil Hummels raus musste. Jadon kenne ich, aber wir müssen aufpassen, dass er sich nicht wieder verletzt. Wir müssen ihn peu a peu heranführen. Er kann wieder mehr spielen, aber noch nicht 90 Minuten."

... zur Kritik, er könnte Dortmund nicht zum Titel führen: "Das sagt man hier seit Monaten. Ich weiß, wie das läuft. Darüber werde ich in ein paar Wochen sprechen. Ich bleibe ruhig, ich vertraue mir, wir haben gut gespielt, besser als gegen Wolfsburg und Schalke. Ich bedauere es, dass wir nicht mindestens einen Punkt erreicht haben."

... zur Aufstellung (vor dem Spiel): "Es war sehr eng, aber im Laufe des Spiels werden noch mehr Spieler kommen." ... zum Vergleich zum Hinspiel (vor dem Spiel): "Wir wollen nicht mehr über dieses Spiel sprechen, das ist lange her. Wir müssen eine top Präsenz haben, jeden Moment, jede Sekunde. Es ist eine sehr gute Mannschaft."

Mats Hummels (Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: "Wir haben kein schlechtes Spiel hingelegt, am Ende, so doof es klingt, entscheidet ein genialer Lupfer von Joshua das Ding. Wir hatten unsere Möglichkeiten, waren ganz oft gut um den Sechzehner herum, haben da zwar Chancen kreiert, aber die Chancen waren nicht groß genug, es waren keine Hundertprozentigen, daran hat es gehapert. Aber an viele Hundertprozentige gegen uns kann ich mich auch nicht erinnern. Manchmal werden solche Spiele von genialen Momenten entschieden, das war heute der Fall."

... zum Meisterkampf: "Ich denke, damit sind alle anderen Mannschaften außer Bayern raus. Jetzt entscheiden nur noch die Bayern, ob sie es machen oder nicht. Wir sind sieben Punkte hintendran. Wir müssten alle Spiele gewinnen und auf drei Ausrutscher in sechs Spielen hoffen. Wir wissen, wie gut sie sind. Wir sollten zusehen, dass wir unsere Spiele gewinnen und Platz zwei mindestens holen. Wenn sich noch eine Chance ergibt wollen wir da sein, aber da wir jetzt nichts mehr selber bewerkstelligen können, sollten wir nur noch auf unser Spiel schauen."

Emre Can (Borussia Dortmund) ...

... zur Frage, ob er erwartet hatte, in der Startelf zu stehen: "Ich habe es gehofft, sagen wir so. Der Trainer hat so entschieden, das muss man so akzeptieren. Die Mannschaft hat in den letzten zwei Wochen in der Formation gewonnen, ich war angeschlagen. Es ist jetzt blöd gelaufen, hätten wir gewonnen, würden wir hier stehen und sagen, es war alles richtig. Jetzt kann man diskutieren."

... zur Frage, ob die Mannschaft die Mentalität für den Titel habe: "Glaube ich schon. Wir haben heute kein schlechtes Spiel gemacht, es war ein sehr offenes Spiel, im letzten Viertel hat etwas die Konsequenz gefehlt. Wir waren nicht sauber im letzten Pass, deshalb haben wir verloren. Wir hatten einige Chancen, können ein Tor schießen, aber es hat nicht geklappt. An einem anderen Tag hätten wir vielleicht ein, zwei Tore geschossen. Ich glaube schon, dass wir die Mentalität heute hatten. Wir wollten zu 100 Prozent das Spiel gewinnen."

... zum Meisterkampf: "Wir müssen realistisch sein. Bayern ist sieben Punkte vorne, wir müssen jetzt unsere Spiele gewinnen und Zweiter werden. Wenn nichts passiert, wird Bayern leider Meister."

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund, vor dem Spiel) ...

... zum Privileg der Bundesliga, als einzige große Liga spielen zu dürfen (vor dem Spiel): "Wir spüren alle eine große Verantwortung, aber auch Freude, weil wir die einzige Liga sind, die spielen darf. Das Hygienekonzept ist gut ausgearbeitet, es greift bislang. Es ist schön, dass wir spielen dürfen, negativ ist, dass wir ohne Zuschauer spielen müssen."

... zur Aufstellung ohne Witsel, Can und Sancho: "Das waren schwierige Entscheidungen für den Trainer. Wir spielen zum dritten Mal mit der gleichen Aufstellung. Witsel konnte erst zwei, drei Trainingseinheiten mit der Mannschaft trainieren, da ist es logisch, dass er erstmal von der Bank kommt. Bei Emre und Jadon ist es so, dass die Frage war, ob es für 90 Minuten reicht."

... zum Unterschied im Vergleich zum Hinspiel: "Damals waren wir hoffnungslos unterlegen, wir sind mit dem 0:4 noch gut weggekommen. Was ist heute anders? Unsere Heimbilanz gegen Bayern ist deutlich anders. Wir haben sie im letzten Jahr besiegen können, haben im Supercup gewonnen. Wir müssen gewinnen, um in der Meisterschaft noch mitsprechen zu können."

Oliver Kahn (Vorstandsmitglied FC Bayern München, vor dem Spiel) ...

... zum Geisterspiel: "Es blutet einem das Herz, dass bei so einem Spiel keine Zuschauer dabei sind. Es ist sehr außergewöhnlich, aber es ist nunmal so. Die Mannschaft, die das am besten annimmt, wird Vorteile haben."

... zu den ersten Einflüssen seiner Arbeit auf den Klub: "Ich wäre sehr vorsichtig, diese Dinge an einzelnen Personen festzumachen. Der FC Bayern lebt sehr stark von den handelnden Personen, das bin nicht nur ich, sondern das sind viele andere auch: Herbert Hainer als Präsident, Karl-Heinz Rummenigge, Hasan Salihamidzic. Es ist eine sehr gute Zusammenarbeit, die ich erlebt habe, seit ich da bin. Es ist wichtig, dass Dinge nicht an einzelnen Personen festgemacht werden, sondern dass im Grunde der Erfolg dieses Vereins immer das Resultat der handelnden Personen ist, die hervorragend zusammenarbeiten."

... zu seiner Kommunikation mit den Spielern: "Man muss im Moment aufgrund der Situation große Abstriche machen. Für mich ist die direkte Kommunikation mit der Mannschaft quasi gar nicht vorhanden. Natürlich kann man mal sprechen, kann mal telefonieren, mit Hasan bin ich täglich in Kontakt. Aber es ist aufgrund der Situation derzeit nicht möglich, Gespräche zu führen oder direkt einzuwirken."

... zu einer möglichen Verpflichtung von Dortmunds Jadon Sancho: "Das ist jetzt nicht das richtige Surrounding, um über etwaige Spielertransfers zu sprechen. Natürlich ist Sancho ein extrem guter Spieler, wir machen uns jeden Tag Gedanken, wer unsere Mannschaft verstärken kann. Aber alles zu seiner Zeit."

Marco Reus (derzeit verletzter Kapitän Borussia Dortmund, vor dem Spiel) ...

... zu der neuen Defensivstärke der Dortmunder: "Natürlich hast du den Vorteil mit einer Fünferkette, dass du nominell einen Mann mehr hinten hast. Aber mit unseren Außenverteidigern Hakimi und Rapha haben wir sehr viel Geschwindigkeit, viel Geschick und Intelligenz auf den Seiten. Es ist eine Mischung aus allem, was wir uns in den letzten Wochen erarbeitet haben. Das Wichtigste ist, dass du die Spiele gewinnst, sonst braucht man über Systeme gar nicht sprechen. Die Mannschaft fühlt sich wohl."

Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 0:0

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Beide Mannschaften haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Entscheidend ist, die Mentalität beizubehalten. Wir haben jetzt keine Zeit mehr für die geringste Nachlässigkeit. Wir haben sieben Finals. Wir müssen jedes Spiel mit 101 Prozent spielen."

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir hätten natürlich gerne mehr als nur einen Punkt mitgenommen, doch die Bremer haben sich das Unentschieden redlich verdient. Wir haben gegen die intensive Spielweise der Bremer gut dagegengehalten. Die Werderaner sind - wie schon im Vorfeld erwartet - um ihr Leben gelaufen."

Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg 1:4

Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Es war heute eine berechtigte Niederlage. Wolfsburg war viel besser als wir, es geht auch in der Höhe in Ordnung. Wir haben heute nicht gut gespielt. Wolfsburg war sehr aggressiv und hat gut nach vorne gespielt. Es war in allen Bereichen schlecht. Wir haben weder gegen den Ball noch mit dem Ball aggressiv gespielt. Dann wird es schwierig. Wir haben nach der Coronapause zwei gute Spiele gemacht, der Unterschied zu heute war extrem."

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): "Ein Kompliment an die Mannschaft. Sie hat alles umgesetzt, was wir vorhatten. Wir hatten zehn Minuten Probleme, dann waren wir richtig gut im Spiel. Wir standen defensiv sehr gut, haben kaum etwas zugelassen. Mich freut besonders, dass wir auch gut nach vorne gespielt haben und uns viele Chancen erarbeitet haben. Das war richtig toll mitanzusehen. Heute bin ich sehr zufrieden. Drei Tage nach so einem intensiven Spiel wie gegen Dortmund muss man erst mal eine solche Leistung abrufen. Wir wollen genauso in den nächsten Wochen weitermachen. Leider funktioniert das aber nicht auf Knopfdruck."

Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 3:3

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Das sind zwei absolut verlorene Punkte. Dass wir zurückgekommen sind, hat mir aber sehr gut gefallen. Wir wollten unbedingt den Befreiungsschlag landen, der auch verdient gewesen wäre. Wir haben über 80 Minuten ein Top-Spiel abgeliefert."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Es war ein verrücktes Spiel. Wir sind gut reingekommen, danach waren wir in der Kompaktheit nicht mehr gut genug. Frankfurt hatte viel zu viele Chancen gehabt, das war extrem. Am Ende muss man sagen, dass es ein glücklicher Punkt war."