04.06.2020 11:08 Uhr

BVB-Transfers: Sancho das Zünglein an der Waage

BVB-Sportdirektor Michael Zorc (l.) mit Jadon Sancho
BVB-Sportdirektor Michael Zorc (l.) mit Jadon Sancho

Infolge der Corona-Pandemie wurden beinahe weltweit Fußball-Ligen zeitweise ausgesetzt oder gleich ganz abgebrochen. Wo der Ball wieder rollt, erfolgt dies größtenteils vor leeren Rängen. Ein Umstand, der für die Klubs große finanzielle Einbußen bedeutet und somit auch Auswirkungen auf den Transfermarkt haben wird. Das erwartet auch Michael Zorc von Borussia Dortmund.

"Es stehen noch viele Fragezeichen im Raum, gerade auch in den ausländischen Ligen", erklärte Zorc im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten". "Wirkliche Planungssicherheit" gebe es daher momentan noch nicht. "Deswegen ist es auch noch zu früh, um über Transferplanung zu sprechen", so der BVB-Sportdirektor weiter.

Während die Bundesliga den Spielbetrieb bereits wieder aufgenommen hat, ruht in England, Spanien und Italien noch der Ball. Die französische Ligue 1 und die niederländische Eredivisie haben ihre Spielzeit sogar vorzeitig beendet. 

Den "Ruhr Nachrichten" zufolge hängt beim BVB derzeit die komplette Planung von Jadon Sancho ab. Sollte der 20-Jährige ein weiteres Jahr in Dortmund spielen wollen, werden Transfers wohl eher zurückhaltend ausfallen. Verlässt der Engländer die Schwarz-Gelben und spült eine Ablöse im dreistelligen Millionen-Bereich in die Kassen, wird man in größerem Ausmaße tätig.

Die Deals mit dem im Sommer ablösefreien PSG-Verteidiger Thomas Meunier und Birmingham-Talent Jude Bellingham sollen daher vorbereitet sein, aber vorerst nicht vollzogen werden. Selbiges gilt für eine Vertragsverlängerung von Keeper Roman Bürki. Auch eine feste Verpflichtung des derzeitigen Leihspielers Achraf Hakimi von Real Madrid käme ohne die Sancho-Millionen nicht infrage. Eine erneute Leihe könnte jedoch eine Alternative sein.

Es sei das "Gebot der Stunde", eher Ausgaben zu reduzieren als weiter in die Höhe zu treiben, so Zorc. Beim BVB werde man im Sommer nur ausgeben, was auch eingenommen wird. Ein "Boom-Jahr" erwartet der 57-Jährige daher eher nicht.