24.02.2021 22:18 Uhr

Dárdai bekennt: Hertha wollte "zu schnell" nach oben

Pál Dárdai setzt bei Hertha BSC auf Sami Khedira
Pál Dárdai setzt bei Hertha BSC auf Sami Khedira

Pál Dárdai übernahm Ende Januar den Cheftrainer-Posten von Bruno Labbadia bei Hertha BSC und steckt seither mitten im Abstiegskampf. Mit den großen Zielen habe der Klub wohl zu früh zu viel gewollt, ließ der Berliner Rekord-Bundesligaspieler nun durchblicken.

"Hertha wollte vielleicht etwas zu schnell den Sprung schaffen. Aber es geht nicht einfach von 0 auf 100", erklärte Pál Dárdai im "kicker"-Interview. Denn: "Es muss sich entwickeln." Das jetzige Jahr sei daher längst für Hertha auch "ein sehr gefährliches".

Nachdem Pál Dárdai im Sommer 2019 den Trainerstuhl in Berlin räumte, scheiterten seine Nachfolger Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri und Bruno Labbadia allesamt an den hohen Erwartungen, die nicht zuletzt durch die vielen Millionen von Investor Lars Windhorst geschürt wurden.

Hertha rangiert allerdings mit nur 18 Punkten aus 22 Spielen auf Platz 15 und hat nur einen Zähler Vorsprung auf den vorletzten Tabellenplatz. "Die Ergebnisse stimmen noch nicht", so Dárdai, der mit seiner Mannschaft am 23. Spieltag beim VfL Wolfsburg gastiert.

Dárdais Hoffnung ruht auch auf Khedira

"Die Aufgabe ist schwer, aber machbar. Unsere Mannschaft fängt an zu funktionieren", schöpfte Dárdai dennoch Mut für die kommenden Aufgaben. Die Probleme der vergangenen Monate hat der 44-Jährige indes identifiziert: "Fehlende Führungsspieler, zu wenig Teamgeist und viele Sprachen in der Kabine - das war die Situation." 

In den letzten vier Wochen seit seinem Amtsantritt sei jedoch "viel passiert", die Mannschaft sei "in die richtige Richtung unterwegs. Wir sind zusammengerückt".

Hoffnungsträger bei Hertha BSC ist unter anderem Winter-Neuzugang Sami Khedira, der das Team mit all seiner Erfahrung auf dem Platz führen soll. "Sami ist nicht mehr 25, aber ein ganz wichtiger Baustein für uns. Er versteht das Spiel und kann auf dem Niveau sicher noch zwei, drei Jahre spielen", erklärte Dárdai. Nach zwei Einwechslungen hatte Khedira beim 0:3 gegen Leipzig zuletzt sein Startelf-Debüt gefeiert.