27.11.2021 20:28 Uhr

Sanés Traumtor rettet dem FC Bayern die Tabellenführung

Leroy Sané erlöste den FC Bayern gegen Arminia Bielefeld
Leroy Sané erlöste den FC Bayern gegen Arminia Bielefeld

Der FC Bayern München geht als Spitzenreiter in den Ligagipfel bei Borussia Dortmund. Beim 1:0-Arbeitssieg gegen Arminia Bielefeld tat sich der deutsche Rekordmeister aber schwer.

Julian Nagelsmann klatschte fast emotionslos mit Leroy Sané ab, von Hasan Salihamidzic gab es hingegen eine innige Umarmung für den Matchwinner. Dank eines traumhaften Treffers des Nationalspielers feierte Bayern München einen 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen Arminia Bielefeld und geht damit als Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung in den Ligagipfel bei Verfolger Borussia Dortmund.

"Der erste war nicht drin, der zweite war nicht drin. Da hat vielleicht auch die Überzeugung ein bisschen gefehlt. Es geht dann darum, immer weiterzumachen", sagte Thomas Müller bei "Sky".

FC Bayern bricht Rekord des 1. FC Köln

Vor dem direkten Duell beim BVB am kommenden Samstag liegen die Münchner damit knapp vor dem Herausforderer. Der starke Sané erlöste die wenig effektiven Bayern mit seinem neunten Pflichtspieltreffer (71.), einem traumhaften Schlenzer ins linke obere Toreck. Mit ihrem 102. Tor im Kalenderjahr übertrafen die Münchner den bisherigen Rekord des 1. FC Köln.


Er habe, betonte Nagelsmann zwei Tage nach der turbulenten Mitgliederversammlung vor dem Anpfiff, "trotzdem noch genügend Kapazitäten, um mich ums Sportliche zu kümmern. Die Idee, die wir haben, ist gut." Seine Forderung: "Wir müssen sofort die volle Power reinbringen." Doch seine Elf leistete sich vor Pandemie-bedingt nur 12.000 Zuschauern anfangs ein paar kleine Schlampereien. Die erste Chance gehörte Arminia-Kapitän Fabian Klos (6.).

Dann rollte Angriff um Angriff auf das Gäste-Tor, Schlussmann Stefan Ortega rückte in seinem 200. Pflichtspiel für Bielefeld ins Rampenlicht. "Gegen Bayern ist eine Niederlage verkraftbar, tut aber genauso weh", sagte Ortega, der gegen Müller (7./21.), Leroy Sané (11.) und Alphonso Davies (16.) parierte. Robert Lewandowski schoss vorbei (24.).

Die meist weit aufgerückten Bayern blieben anfällig für Konter, die Bielefeld aber höchst selten bis vor Manuel Neuers Tor brachte. Als Masaya Okugawa doch einmal durchbrach und alleine auf Neuer zulief, stand der Japaner klar im Abseits (28.).

FC Bayern oft zu umständlich

Davies (34.) und Lewandowski (38.) kamen vor der Pause zu weiteren Gelegenheiten. Doch das Spiel des Favoriten war nun längst nicht mehr so zwingend wie in dessen Drangphase. Im und um den Strafraum agierte der deutsche Rekordmeister zu umständlich, auch bei Ecken entstand keine Gefahr.

Gleich mit der ersten Möglichkeit in der zweiten Hälfte war Ortega dann geschlagen, doch Sanés Schuss zischte knapp vorbei (46.). Müller verstolperte den nächsten Hochkaräter (49.). Trainer Nagelsmann sah all dies mit zunehmender Ungeduld. Doch was er auch rief und gestikulierte - es half zunächst nichts.

Daher versuchte er es mit einer Änderung: Jamal Musiala sollte auf der ungewohnten Sechserposition für den schwachen Leon Goretzka (56.) die Statik verändern. Der Youngster war wie vier andere zuletzt wegen Corona isolierte Profis in den Kader zurückgekehrt.

Und tatsächlich leitete Musiala den Angriff zur Führung ein. Über Müller, der mit seinem 396. Bundesligaspiel für die Bayern mit "Kaiser" Franz Beckenbauer gleichzog, gelangte der Ball zu Sané, der sehenswert vollstreckte. Kingsley Coman (77.) hatte die Möglichkeit zu erhöhen. Der eingewechselte Serge Gnabry traf die Latte (78.).