27.03.2022 18:37 Uhr

Polizei ermittelt nach Hitlergruß beim Israel-Länderspiel

Die Polizei ermittelt gegen einen Zuschauer
Die Polizei ermittelt gegen einen Zuschauer

Da ein Zuschauer beim Länderspiel der deutschen Fußballer gegen Israel (2:0) am Samstag in Sinsheim offenbar den Hitlergruß gezeigt hat, hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Das bestätigte die Polizei Mannheim dem Sport-Informations-Dienst (SID) am Sonntag auf Anfrage. Zuerst hatte "Sport1" über den Vorfall berichtet.

Ein 28 Jahre alter Mann sei demnach identifiziert und aus dem Zuschauerraum geführt worden, nun werde eine Anzeige geprüft. Am Montag will die Polizei weitergehende Informationen in einer offiziellen Stellungnahme veröffentlichen.

Vor dem Start ins WM-Jahr vor 25.600 Zuschauern in der ausverkauften Arena hatte sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in einer Videobotschaft unter anderem gegen Antisemitismus ausgesprochen.

Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatten rund um die Begegnung betont, dass es mit Blick auf die Geschichte ein ganz besonderes Spiel für das deutsche Nationalteam sei.

Schwerer Vorwurf gegen ZDF-Kommentator

Unterdessen erhob die "Werteinitiative jüdisch-deutsche Positionen" schwere Vorwürfe gegen ZDF-Kommentator Oliver Schmidt. Demnach habe sich Schmidt "israelfeindlich" und "antisemitisch" geäußert.

Der Kommentator hatte am Rande der TV-Übertragung am Samstag gesagt, dass arabisch-israelische Sportler in der israelischen Öffentlichkeit nur solange akzeptiert werden, solange sie still wären. Schmidt bezog sich dabei auf eine Aufforderung des neuen Sportdirektors Yossi Benayoun, der keine politischen Stellungnahmen seiner Spieler auf Social Media sehen will.

So hatte sich Hoffenheim-Profi Munas Dabbur nach einer politischen Äußerung auf Instagram entschuldigen müssen. 

Oliver Schmidt verteidigte sich nach den Vorwürfen bei "Bild": "Ich habe Fakten geschildert und diese eingeordnet. Nicht mehr und nicht weniger."