02.06.2023 08:15 Uhr

Ex-Lautern-Fanliebling prangert "Lügen und Intrigen" an

René Klingeburg wäre gerne länger für den 1. FC Kaiserslautern aufgelaufen
René Klingeburg wäre gerne länger für den 1. FC Kaiserslautern aufgelaufen

René Klingenburg wechselte 2021 von Viktoria Köln zum 1. FC Kaiserslautern, bei dem er schnell zum Leistungsträger und Fanliebling aufstieg. Am Ende einer erfolgreichen Debütsaison in Lautern stand der Aufstieg in Liga zwei - und ein folgenschwerer Trainerwechsel, der Klingeburg komplett ins Abseits katapultierte. 

"Der FCK und René Klingenburg haben den bestehenden Vertrag in beidseitigem Einvernehmen und mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Wir wünschen Klinge und seiner Familie alles erdenklich Gute für die Zukunft und bedanken uns für seinen Einsatz beim FCK", mit diesen Worten verabschiedete der 1. FC Kaiserslautern Mitte März 2023 René Klingenburg, der seinerseits zwar auch kritischere Worte fand, aber angab, er habe infolge eines Einbruchs in sein Haus eine Veränderung nötig. Nun wird klar, dass wohl auch die Situation des Mittelfeldspielers im Verein nicht mehr auszuhalten war.

"Ich habe am eigenen Leib gespürt, wie Grundwerte wie Respekt und Loyalität mit Füßen getreten werden. Jemand kommt und verändert aufgrund von persönlichen Befindlichkeiten dein Leben und das deiner Familie", findet Klingenburg im Interview mit "Sport1" sehr deutliche Worte.

"Vom eigenen Kapitän verraten"

Auf Nachfrage erklärt der Spieler, der einst in der Knappenschmiede des FC Schalke 04 kickte, dass er sich mit seiner Aussage auf Lautern-Coach Dirk Schuster bezieht.

Schuster übernahm das Amt überraschend im Mai 2022, obwohl sein Vorgänger Marco Antwerpen die Roten Teufel in die Relegation zur 2. Bundesliga geführt hatte. Diese gewann man zwar auch mit Schuster, Klingenburg, der zuvor seinen Unmut an Antwerpens Entlassung kundtat, spielte jedoch plötzlich gar keine Rolle mehr.

"Ich habe relativ schnell gemerkt, dass meine Loyalität zum alten Trainer ein Problem ist", erklärt der 29-Jährige in diesem Zusammenhang. Dass man ihm im Sommer allerdings nicht einfach reinen Wein eingeschenkt hat, lässt den gebürtigen Oberhausener zu einem verbalen Rundumschlag ausholen.

"Ein respektvoller Umgang miteinander ist im Fußball komplett verloren gegangen. Leute hinter dem Rücken zu rasieren, hat nichts mit Respekt zu tun", attackiert Klingenburg die Lautern-Führung und spricht von "Lügen und Intrigen" und davon, von seinem "eigenen Kapitän verraten" worden zu sein. 

"Andere schlecht darzustellen, damit man selber im Rampenlicht steht", sei zwar typisch für das "Haifischbecken" Profifußball und "normal" im Umgang mit jungen Talenten, als Führungsspieler erwarte er aber "einfach ein respektvolles Miteinander", so Klingenburg.

Die Kritik richtet sich aber ausdrücklich nur gegen Personen, dem Verein an sich wäre Klingenburg nur zu gerne länger treu geblieben. "Es hat einfach gepasst. Ich weiß, dass man gerade in schweren Zeiten hart arbeiten muss, um erfolgreich zu sein. Der Verein ist verrückt, der Betze ist wieder eine Festung. Die Menschen haben mir unglaublich viel gegeben", resümiert er seine Zeit am Betzenberg.