18.09.2013 12:37 Uhr

Frankfurt freut sich auf Bordeaux: Mit "Vollgas" siegen

Ist in Frankfurt rundum zufrieden: Tranquillo Barnetta (M.)
Ist in Frankfurt rundum zufrieden: Tranquillo Barnetta (M.)

Endlich wieder Europapokal! Knapp sieben Jahre nach dem letzten Gruppenspiel in der Europa League bei Fenerbahce Istanbul ist Eintracht Frankfurt zurück auf der internationalen Bühne.

Das Team von Trainer Armin Veh trifft am Donnerstag auf den französischen Pokalsieger Girondins Bordeaux und will sich mit einem Auftaktsieg im Konzert der Großen zurückmelden. Die beiden Qualifikationspartien gegen den aserbaidschanischen Vertreter FK Karabach Agdam wurden in der Bankenmetropole nur als lockerer Aufgalopp wahrgenommen.

"Jetzt geht es richtig los", sagte Verteidiger Marco Russ. Der 28-Jährige ist zusammen mit Alexander Meier der einzige Profi im Eintracht-Kader, der schon damals mit dabei war. "Der Europapokal ist einfach etwas ganz Besonderes. Die Stimmung im Stadion wird toll sein", sagte Russ, der von Veh wieder im defensiven Mittelfeld vorgesehen ist.

Dosierte Trainingsbelastung

Der Eintracht-Coach versucht zum Start der vielen englischen Wochen die Belastung im Training zu dosieren, auch weil die Frankfurter ungewohnt viele Verletzte haben. «Methodisch ist das kein Problem. Von der Physis her kannst du alle drei Tage spielen, wenn du eine gute Vorbereitung gemacht hast», sagte Veh. Gedanken macht er sich viel mehr um die mentale Belastung seiner Profis, die sich an die vielen Spiele im Vier-Tage-Rhythmus erst noch gewöhnen müssen.

Doch vor der ersten Begegnung in der Gruppe F gegen Bordeaux spielt das noch keine Rolle, die Lust auf Europapokal-Abende auf dem Platz statt vor dem Fernseher überwiegt. "Unsere Vorfreude darauf ist riesig. Wir haben es uns in der letzten Saison hart erarbeitet hier wieder dabei zu sein und wollen das Beste daraus machen", sagte der Frankfurter Trainer.

Allerdings hat Veh vor der Partie gegen den einstigen französischen Topclub einige Personalsorgen. Hinter den Einsätzen von Meier und Jan Rosenthal stehen noch Fragezeichen, Bastian Oczipka und Pirmin Schwegler fallen definitiv aus. Über Unwohlsein klagte zudem Stürmer Vaclav Kadlec, auf den sie bei den internationalen Festtagen ganz besonders setzen. "Es hat sich definitiv gelohnt, so lange um ihn zu kämpfen", sagte Sportdirektor Bruno Hübner, der sich monatelang um das tschechische Juwel bemüht hatte.

Bordeaux schont Spieler nach schwachem Ligastart

Mit drei Treffern in drei Spielen hat der 21-Jährige die Erwartungen bislang mehr als erfüllt. Nachdem er in den beiden Spielen gegen Karabakh nicht mitwirken durfte, weil er zuvor schon für Sparta Prag gespielt hatte, steht er jetzt zur Verfügung. "Er arbeitet sehr gut für die Mannschaft und macht zudem die Tore", lobte Verteidiger Sebastian Jung den Tschechen. Jung verspricht gegen Bordeaux eine offensive Eintracht. "Wir gehen im ersten Spiel Vollgas auf die drei Punkte."

In Bordeaux hält sich die Freude auf die Europa League dagegen in Grenzen, Girondins konzentriert sich vielmehr auf die Liga, wo der sechsfache französische Meister nur auf Rang 14 liegt. Trainer Francis Gillot schont daher zahlreiche Profis, zu Hause bleiben unter anderem Abwehrchef Marc Planus, Jungstar Hadi Sacko, sowie die afrikanischen Nationalspieler Ludovic Lamine Sané (Senegal) und Joël N'Guémo (Kamerun).

dpa