30.08.2012 23:45 Uhr

Hannover in der Europa League: 5:1 gegen Breslau

Hannover (dpa) - Hannover 96 hat sich auf Europas Fußball-Bühne etabliert. Das Team von Trainer Mirko Slomka qualifizierte sich durch ein lockeres 5:1 (2:1) gegen Slask Breslau als vierte Bundesliga-Mannschaft für die Gruppenphase der Europa League.

Die Niedersachsen können sich auf mindestens sechs weitere internationale Begegnungen freuen. Eine Woche nach dem 5:3-Erfolg in Breslau bestätigte 96 im Playoff-Rückspiel gegen den polnischen Meister ihre gute Frühform und überstanden auch das sechste Saison-Pflichtspiel ohne Niederlage.

Mohammed Abdellaoue (22./Foulelfmeter), Szabolcs Huszti (35./87.) und Artur Sobiech (68./84.) drehten vor 26 200 Zuschauern das Spiel, nachdem Przemyslaw Kazmierczak (10.) die Gäste überraschend in Führung gebracht hatte. Nach der Roten Karte für Tomasz Jodlowiec (20.) musste Slask die Partie zu zehnt beenden.

«Ich finde es fantastisch, dass die Mannschaft nach dem 2:1 nicht aufgehört hat und den Zuschauern etwas bieten wollte. Nach dem 0:1 habe ich gedacht: Jungs, aufwachen! Es war wichtig, dass wir noch vor der Pause zurückgekommen sind», sagte Hannovers Coach Mirko Slomka, der seine Mannschaft für das Bundesliga-Derby am Sonntag in Wolfsburg bestens gerüstet sieht.

Die 96er waren von Beginn an Herr der Lage. Abdellaoue, den Slomka für den formschwachen Didier Ya Konan als Sturmspitze aufgeboten hatte, rechtfertigte seinen Einsatz mit viel Engagement und köpfte schon nach 35 Sekunden knapp am Tor der Gäste vorbei. Danach scheiterte Jan Schlaudraff zweimal kurz nacheinander aus aussichtsreicher Position (4./5.). Um so überraschender gerieten die Niedersachsen nach zehn Minuten in Rückstand, als Kazmierczak unbedrängt einen Eckball zum 1:0 für den polnischen Meister einköpfen konnte.

Der Treffer hinterließ allerdings keine Wirkung bei den Hausherren, die weiter den Ball flüssig durch die eigenen Reihen laufen ließen und das Spiel dominierten. Logische Folge war der Ausgleich durch Abdellaoue, der vom Elfmeterpunkt sicher traf, nachdem Jodlowiec zuvor Schlaudraff regelwidrig zu Fall gebracht hatte. Breslaus Abwehrspieler sah für sein rüdes Einsteigen Rot. Mit einem spektakulären Solo über den halben Platz sorgte der überragende Huszti noch vor der Pause für die hochverdiente Führung der 96er, die sich gegen einen harmlosen Gegner spielfreudig präsentierten und eine noch höhere Halbzeitführung vergaben.

Mit der Führung im Rücken ließen es die 96er zu Beginn des zweiten Durchgang ein wenig ruhiger angehen, dann drehten sie gegen einen kräftemäßig abbauenden Gegner wieder auf. Nach Zusammenspiel mit Huszti hatte Abdellaoue in der 54. Minute das dritte Tor auf dem Fuß, schoss aber knapp daneben. Besser machte es der eingewechselte Pole Sobiech, der das Resultat mit zwei schön herausgespielten Treffern ausbaute. Huszti setzte nach Flanke des Japaners Hiroki Sakai per Kopf den umjubelten Schlusspunkt.