19.06.2004 21:00 Uhr

Deutschland mit Nullnummer gegen lettische Lauertaktik

Schade. Das Bemühen der deutschen Elf war eindeutig erkennbar. Aber heute haben die spielerischen Mittel der deutschen Mannschaft nicht ausgereicht, um gegen clevere Letten, die taktisch hervorragend eingestellt waren, alleine durch die Anzahl der Chancen schon den Sieg zu erzwingen.

Lettland verzichtete auf das Mittelfeld

Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte war das Mittelfeld schwarz-rot-gold eingefärbt. Das Verteidigungsbollwerk der Starkovs-Elf baute sich erst hinter der Mittellinie auf und bei den gefährlichen Kontern hielten sich Verpakovskis, Rubins und Co. auch nicht lange im mittleren Spielfeldabschnitt auf.

Aus fehlenden Ideen werden keine Chancen

Mit den Freiheiten im Mittelfeld wusste die Völlerelf wenig anzufangen. Schüsse aus der zweiten Reihe waren gegen den lettischen Keeper Aleksandrs Kolinko in seinem 50. Länderspiel kein geeignetes Mittel. Und dem Paß- und Flankenspiel fehlte es an Präzision. Schneider und Frings konnten nicht die nötigen Impulse setzten und Ballack zeigte sich zwar unermüdlich aber auch glücklos. Bobic blieb als Sturmpartner von Kuranyi blass. Der für ihn in der 67. Minute eingewechselte Klose stellte sich aber auch nicht abgebrühter an und vergab kurz vor Schluß die einzige echte Chance, als er eine butterweiche Hereingabe freistehend in Richtung Eckfahne köpfte.

Letten zwar ohne Spielaufbau aber mit den besseren Chancen

Die Kicker vom Baltikum, bei denen man zwischendurch den Eindruck hatte, ein Prestige-0:0 gegen den Vizeweltmeister wäre für sie die Marschroute gewesen, pflegten ihr kultiviertes Konterspiel. Maris Verpakovskis - seit seinen Toren in der EM-Qualifikation lettischer Volksheld - stellt durch seine Schnelligkeit die deutsche Abwehr regelmäßig vor Probleme. Zwar zeigte sich der Dortmunder Wörns über weite Strecken sehr abgebrüht und mit starkem Zweikampfverhalten, doch wenn der Lette entwischte, brannte es im deutschen 16er. In der 40. Minute musste Kahn sein ganzes Könne aufbieten um einen Verpakovskis-Schuß zu parieren, in zwei weiteren Szenen hatten Wörns und Baumann Glück, dass deren Bein- nicht Ballkontakt im 16er gegen Verpakovskis von dem englischen Schiedsrichter Riley nicht gesehen wurde.

Weiterkommen fraglich

Mit dem 0:0 haben die Völler-Mannen ihre Chancen nicht gerade erhöht, Europameister zu werden. Denn dazu muss man erstmal ins Viertelfinale kommen und mit den bisherigen zwei Punkten wird das nicht leicht.