02.08.2009 20:30 Uhr

Bayern nur mit müdem 3:1 gegen Neckarelz

Sinsheim (dpa) - Im ersten Pflichtspiel unter seinem neuen Trainer Louis van Gaal hat der FC Bayern München nur mit Mühe eine Blamage vermieden. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals kam der Fußball-Rekordmeister gegen die sechstklassige SpVgg Neckarelz nur zu einem zähen 3:1 (0:0).

Die Tore für den haushohen Favoriten erzielten in der mit 30 017 Zuschauern ausverkauften Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim Nationalstürmer Mario Gomez (51., 57./Handelfmeter) mit seinen ersten beiden Pflichtspieltreffern im neuen Trikot und Hamit Altintop (82.). Den Ehrentreffer für den couragiert auftretenden Underdog, der auch noch eine Gelb-Rote Karte für Christian Fickert verkraften musste, erzielte Heiko Throm.

Die wichtigsten Personalentscheidungen hatte Neu-Coach van Gaal schon vor dem Anpfiff getroffen. In der viel diskutierten Torwart-Frage gab der Niederländer Michael Rensing den Vorzug vor Jörg Butt. Damit dürfte der 25-Jährige, der von den Bayern-Fans mit Sprechchören gefeiert wurde, als Stammtorhüter in die Saison gehen und auch beim Liga-Start in einer Woche gegen 1899 Hoffenheim zwischen den Pfosten stehen. Als Kapitän benannte van Gaal seinen Landsmann Mark van Bommel, den Jürgen Klinsmann in der Vorsaison zum Mannschaftsführer gemacht hatte, und gab dem 32-Jährigen mit dieser Entscheidung quasi eine Stammplatzgarantie im defensiven Mittelfeld.

Doch ungeachtet dieser Klarheit in den Personalentscheidungen war die erste Halbzeit für den haushohen Favoriten eine mittlere Blamage. Gegen die Neckarelzer Nobodies um ihren 38 Jahre alten Kapitän Rolf Lang waren die Münchner zwar meist im Ballbesitz, ließen gegen die von ihrem Trainer Peter Hogen defensiv eingestellten Underdogs aber einen klaren Offensivplan sowie das notwendige Tempo fast vollständig vermissen.

Der für Superstar Franck Ribéry auf der Zehner-Position beginnende Jungprofi Thomas Müller vermochte dem Bayern-Spiel ebensowenig Druck zu verleihen wie Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und Hamit Altintop. Ein harmloser Schuss von Philipp Lahm (8.) und ein Pfostenschuss des frei stehenden Miroslav Klose (18.) waren als Chancenausbeute viel zu wenig, andere Situationen bereiteten dem guten Florian Hickel im Neckarelzer Tor keine Probleme. Bei den seltenen Konterbemühungen des Verbandsligisten wirkte zudem die Deckung der Gäste nicht unverwundbar.

«Es wird kein Debakel mehr. Ich hoffe, dass wir konditionell durchhalten, dann ist eine Überraschung nicht mehr so weit weg wie noch vor dem Spiel», sagte Vereinspräsident Thomas Ulmer in der Pause. Doch die aufkeimende Hoffnung auf eine Sensation zerstörte kurz darauf Gomez. Zunächst nach Zuspiel von Schweinsteiger, dann per Handelfmeter brachte der 30-Millionen-Einkauf sein Team endlich in Führung. Doch wer erwartet hatte, dass die Amateure nun einbrechen würden, sah sich getäuscht - im Gegenteil: Trotz des Platzverweises für Fickert kam Neckarelz dank des eingewechselten Heiko Throm sogar zunächst noch einmal heran. Erst dann sorgte Altintop für die Entscheidung.