06.08.2009 23:30 Uhr

HSV zittert sich mit B-Elf gegen Randers weiter

Hamburg (dpa) - Drei Tage vor dem Bundesliga-Start beim SC Freiburg hat sich der Hamburger SV mit einer desolaten B-Elf beim 0:1 (0:1) gegen den FC Randers blamiert und ist nur dank des 4:0 im Hinspiel in die Playoff-Runde der Europa League eingezogen.

Die engagierten Dänen kamen vor 41 793 Zuschauern gegen eine verunsicherte junge HSV-Mannschaft durch Sören Berg (35.) zum einzigen Treffer in einer enttäuschenden Partie. «Natürlich haben wir uns sehr schwergetan, aber der Gegner hat das sehr ordentlich gemacht», sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia, der seine Spieler in Schutz nahm und seine Umstellungen verteidigte. «Das war für uns ein ganz wichtiger Test. Es war sehr wichtig, viele Spieler zu sehen.»

Doch die Zuschauer pfiffen schon zur Pause ihre Mannschaft aus. «Nach so einem Spiel kann man keine standing ovations erwarten. So dürfen wir uns nicht präsentieren», schimpfte Mladen Petric. «Wir müssen das als Ausrutscher betrachten», sagte Neuzugang David Rozehnal. Labbadia hatte Zehn-Millionen-Einkauf Marcus Berg und dem neuen Innenverteidiger Rozehnal von Lazio Rom von Beginn an eine Chance gegeben, die Veränderungen auf zehn Positionen zum Pokalsieg in Düsseldorf zerstörten aber den Spielfluss. Mit Ausnahme des emsigen Kapitäns David Jarolim fehlte jegliche Kreativität im Mittelfeld, die Youngster Änis Ben-Hatira und der 18- jährige Tunay Torun wirkten überfordert. «Vielleicht waren die jungen Spieler zu nervös», sagte Jarolim. In jedem Spiel kann man sich Selbstvertrauen holen, aber das war eine Enttäuschung.» Einzig Frank- Rost- Ersatz Wolfgang Hesl war ein stabiler Rückhalt, beim Gegentor allerdings schuldlos. Der dänische Torjäger Sören Berg hatte Nationalspieler Marcell Jansen wie einen Schuljungen stehenlassen und aus 15 Metern abgezogen.

Zuvor hatte der HSV vier gute Chancen nicht nutzen können. Der schwedische U-21-Torschützenkönig Marcus Berg (10./13.) deutete seine Torgefährlichkeit an, doch Dänen-Keeper Kevin Stuhr Ellegaard war zur Stelle. Eine Großchance ließ Jarolim (27.) nur wenige Meter vor dem Gehäuse ungenutzt, als er sich nicht traute, selbst abzuschließen. In den zweiten 45 Minuten nahm Labbadia Petric für den verunsicherten Ben-Hatira herein, mit dem Aufbauspiel taten sich die Hamburger nach wie vor schwer. Die immer stärker werdenden Gäste kamen sogar durch Mikkel Beckmann (53.) und David Addy (55.) zu weiteren Möglichkeiten. Erst die Hereinnahme von Jonathan Pitroipa brachte Schwung ins lahme HSV-Spiel, der schnelle Flügelspieler aus Burkina Faso hatte die Möglichkeit zum Ausgleich nach 67 Minuten auf dem Fuß.