20.08.2009 23:30 Uhr

Hertha hofft trotz Niederlage auf Europa League

Kopenhagen (dpa) - Wie zuletzt in der Bundesliga hat Hertha BSC auch im Play-off-Hinspiel in der neu installierten Europa League eine Niederlage kassiert.

Der Berliner Fußball-Bundesligist unterlag Brøndby Kopenhagen 1:2 (0:0), kann aber dank des Torerfolgs im Rückspiel in einer Woche in Berlin noch auf den Einzug in die Gruppenphase hoffen. Die Gastgeber waren vor 12 000 Zuschauern überlegen, verstanden es aber in der ersten Hälfte nicht, ihre Dominanz in Tor umzumünzen. Das glückliche 2:1 für den zehnfachen dänischen Meister kam durch ein Eigentor des Herthaners Nemanja Pejcinovic in der 70. Minute zustande.

Vorher war das 1:0 für die Gastgeber durch Mikkel Bischoff in der 53. gefallen. Im Gegenzug konterte der eingewechselte Valeri Domovchiyski eine Minute später nach Vorarbeit von Patrick Ebert. Danach vergaben noch der wiederum auffälligste Berliner Gojko Kacar und Domovchchiyski Großchancen für die Herthaner, die im zweiten Abschnitt besser ins Spiel kamen.

Nach dem Play-off-Auftakt winkt dem Sieger, der in die Gruppenphase einzieht, ein Geldsegen, den Hertha in einen dringend benötigten Stürmer anlegen könnte. Auch am Donnerstag in Kopenhagen war die Sturmschwäche der Hauptstädter, die nach der vergangenen Saison Marko Pantelic und Andrej Woronin ziehen ließen, unübersehbar.

Im Rückspiel empfangen die Berliner, die ihren größten Erfolg im internationalen Fußball im ehemaligen Uefa-Cup 1979 feierten, als sie im Halbfinale an Roter Stern Belgrad scheiterten, Brøndby am kommenden Donnerstag im Jahnstadion (1815 Uhr). Beim Einzug in die Gruppenphase beginnt sich der neu eingeführte Wettbewerb zu lohnen. Von der Uefa erhält jeder Teilnehmer 900 000 Euro, pro Sieg kommen 120 000 Euro hinzu und beim Einzug in die nächste Runde noch einmal 180 000 Euro.

Der Gastgeber war in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft und ließ die Berliner in den torlosen ersten 45 Minuten einige Male gehörig zittern. Die erste große Chance vergab der frühere Kölner Bundesligaspieler Peter Madsen (12.), als er fünf Meter frei vor Hertha-Keeper Jaroslaw Drobny, der trotz seines im letzten Bundesligaspiel in Mönchengladbach erlittenen Nasenbeinbruchs ohne Schutzmaske spielte, den Ball nicht traf. Die größte Möglichkeit zur Führung vergab Morten Rasmussen, der in der 34. Minute das leere Hertha-Tor verfehlte. Vier Minuten später köpft Bischoff daneben.

Erst in der 27. Minute kommen die Gäste, für die der zum Einsatz vorgesehene Lukasz Piszczek wegen einer Rippenprellung auf der Bank blieb, zur ersten Torchance durch Cicero. Doch Brøndby-Keeper Stephan Andersen konnte den Schuss aus 18 Metern parieren. Danach prüfte zum ersten Mal Kacar, in den beiden Bundesliga-Spielen Herthas einziger Torschütze und angeblich vom VfB Stuttgart heiß umworben, den Torhüter der Gastgeber.