05.08.2011 00:05 Uhr

Barazite schießt Austria ins Playoff

In einer an Dramatik kaum zu überbietenden Partie hat die Austria den Kopf noch aus der Schlinge gezogen. Die Wiener standen in der dritten Qualifikationsrunde der Fußball Europa League gegen Olimpija Ljubljana vor dem Aus, ehe sie nach einem 1:1 in Slowenien in der Vorwoche mit einem 3:2-(1:0)-Zittersieg in der heimischen Generali Arena am Donnerstag den Aufstieg ins Play-off fixierten.


Die Austria lag nach einem Doppelpack von Nacer Barazite (18., 46.) bereits 2:0 voran, ehe eine Gelb-Rote Karte gegen Alexander Grünwald die Wende brachte. Ljubljana schaffte binnen zehn Minuten durch Dare Vrsic (54.) und Boban Jovic (59.) den Ausgleich. Barazite mit seinem dritten Tor an diesem Abend per Foulelfmeter (69.) schaffte aber noch den entscheidenden Treffer für die Violetten.


Die Austria schaffte damit als dritter Club nach Salzburg und Ried den Sprung ins Play-off der Europa League. Dieses wird am Freitag um 13.30 Uhr in Nyon ausgelost. Die Wiener dürfen sich als gesetztes Team auf eine wohl machbare Aufgabe einstellen. Spieltermine für die vierte und damit letzte Runde vor der Gruppenphase sind der 18. und 25. August.


7.568 Zuschauer durften nach 93 Minuten einen dramatischen Sieg feiern. Nach den zuletzt dürftigen Vorstellungen in Ljubljana und in der Meisterschaft in Innsbruck hatte die Austria zunächst eine klare Leistungssteigerung gezeigt. Aggressiv im Zweikampf und mit schnellen Pässen nach vorne war die ohne den gesperrten Peter Hlinka angetretene Elf von Karl Daxbacher kaum wiederzuerkennen. Dass sich auch die nach dem Hinspiel zum Agieren gezwungenen Slowenen nicht am eigenen Strafraum verschanzten, kam der Austria zusätzlich entgegen.


Doch die Favoritner mussten von Beginn an bangen. Omladic (15., 17.) stellt Torhüter Pascal Grünwald zweimal vor Probleme. Fast im Gegenzug schlug die Austria aber zu. Ein Fernschuss von Zlatko Junuzovic wurde von Olimpijas Schlussmann Dzafic noch zur Ecke gedreht, der anschließende Corner saß aber. Barazite setzte sich am kurzen Eck durch und köpfelte den Ball aus wenigen Metern in die Maschen.


Gute Chancen - schlecht verwertet


Der hinter Solo-Spitze Roland Linz aufgebotene Tomas Jun (24.) und erneut der agile Junuzovic (42.) hätten noch vor der Pause nachlegen können. Olimpija deutete in einigen Aktionen aber an, dass das geringste Zurückstecken bestraft werden könnte.


Als Barazite den ersten Angriff der Austria nach 15 Sekunden der zweiten Spielhälfte zum 2:0 abschloss, schien die Partie dennoch gelaufen. Doch die Austria schwächte sich selbst. Der bereits aufgrund eines Hands verwarnte Grünwald sah vom russischen Schiedsrichter Jeskow die Gelb-Rote Karte. Daxbacher brachte mit Alexander Gorgon für Linz einen zusätzlichen Mann für das Mittelfeld, doch Olimpija fackelte in nummerischer Überzahl nicht lange.


Doppelschlag brachte Austria ins Wanken


Vrsic und Jovic beförderten die Gäste auf Play-off-Kurs, die Austria hing in den Seilen. Erneut stand aber Jeskow im Mittelpunkt, als er ein Halten von Olimpija-Verteidiger Andjulkovic an Jun als Foul ahndete und auf Elfmeter entschied. Barazite traf zum 3:2 in Unterzahl, für den Niederländer waren es bereits die Tore vier, fünf und sechs im laufenden Bewerb.


Dem nicht genug gingen die Kartenspiele auch aufseiten der Slowenen weiter. Andjelkovic wurde vom russischen Referee nach einem Dutzend-Foul an Jun ebenfalls des Feldes verwiesen. Im Duell zehn gegen zehn wankte die Austria weiter und musste sich in der 75. Minute bei der Glücksgöttin Fortuna und Pascal Grünwald bedanken. Vrsic traf zunächst die Stange, bei der anschließenden Chance von Delamea rettete der Austria-Keeper in extremis. In der 93. Minute klatschte ein Eckball von Vrsic darüber hinaus noch an die Latte.


apa