21.10.2011 23:30 Uhr

Jentzsch rettet Augsburg mit gebrochenem Finger

Augsburg (dpa) - Mit angebrochenem Finger hat Torwart Simon Jentzsch dem FC Augsburg einen Punkt gegen Werder Bremen gerettet. Der Torhüter war der große Rückhalt des Aufsteigers beim 1:1 (0:0).

Somit verpasste der Aufsteiger eine Woche nach seinem Premierensieg in der Fußball-Bundesliga den ersten Erfolg im eigenen Stadion erneut. Axel Bellinghausen brachte Augsburg am 70. Geburtstag von Vereinspräsident Walther Seinsch in der 49. Minute in Führung. Claudio Pizarro verhinderte vor 30 660 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena mit seinem siebten Saisontor die dritte Bremer Niederlage in Serie (68.). Anschließend vereitelte Jentzsch mit zwei Glanztaten jeweils gegen Pizarro (75./81.) einen möglichen Bremer Sieg.

Augsburgs Trainer Jos Luhukay hatte das Siegerteam von Mainz aufgeboten - inklusive Jentzsch. Der Routinier hatte sich beim 1:0 vor einer Woche den Ringfinger an der rechten Hand angebrochen. Mit einem Spezialhandschuh wagte er einen Einsatz - und das Risiko machte sich bezahlt. Schon in der 21. Minute konnte Jentzsch mit der verletzten Hand einen Kopfball von Markus Rosenberg reaktionsschnell an die Torlatte lenken. «Das tut schon weh beim Zugucken», meinte Augsburgs Manager Andreas Rettig in der Pause. Für die Bremer war es bereits der neunte Aluminiumtreffer in dieser Saison.

Mit einer Systemumstellung auf zwei defensive Dreierketten boten die Augsburger den Bremern wenig Raum für Kombinationen. Werder tat sich schwer, Lücken zu finden. Rosenberg boten sich noch die besten Möglichkeiten, aber auch nach einer Ablage von Claudio Pizarro schoss der Stürmer aus wenigen Metern über das Augsburger Gehäuse (45.).

Die Gastgeber kämpften aufopferungsvoll und starteten aus ihrer massierten Defensive immer wieder schnelle Gegenangriffe, bei denen Sascha Mölders und Bellinghausen im Blickpunkt standen. Dreimal legte Mölders seinem Teamkollegen Großchancen auf. Bei der ersten ließ sich der zögerliche Bellinghausen noch von Naldo stoppen (27.). Dann scheiterte der Mittelfeldspieler mit einem Flachschuss am glänzend reagierenden Nationalspieler Tim Wiese, der nach abgelaufener Rot-Sperre erstmals wieder im Werder-Tor stand (34.).

Kurz nach der Pause machte Bellinghausen dann im dritten Anlauf alles richtig. Nach einem kapitalen Ballverlust von Abwehrspieler Andreas Wolf gegen Mölders zielte Bellinghausen nach dessen Vorlage mit dem linken Fuß unhaltbar für Wiese ins lange Eck.

Werder-Coach Thomas Schaaf reagierte sofort und verstärkte mit der Hereinnahme von Sandro Wagner als drittem Stürmer die Offensive. Nach einer Ecke und Kopfballverlängerung von Rosenberg köpfte Pizarro aus kurzer Distanz ein. Werder drängte jetzt, aber Pizarro fand in Jentzsch seinen Meister.