22.06.2009 23:45 Uhr

Finale gegen Angstgegner

Eigentlich läuft alles nach Plan für die deutsche U21. Gegen den Turnierfavoriten Spanien holte die Mannschaft von Horst Hrubesch ein Unentschieden. Außenseiter Finnland wurde pflichtschuldigst 2:0 besiegt. Ein einziges Pünktchen fehlt den Deutschen noch, um das minimalste Minimalziel Halbfinale zu erreichen. Doch zwei Kleinigkeiten stehen dem Erfolg noch im Weg: Zum einen kam der Sieg gegen die Finnen recht schmeichelhaft zustande. Zum anderen wartet nun im letzten Spiel kein Geringerer als Angstgegner England auf den deutschen Nachwuchs.


Premier League Auswahl will Gruppensieg


Mit zwei Siegen aus zwei Spielen ist England bereits vor dem letzten Gruppenspiel fürs Halbfinale qualifiziert. Die Mannschaft von Coach Stuart Pearce besteht größtenteils aus in der Premier League erfahrenen Profis. So souverän, wie man es aufgrund dieser Tatsache erwarten könnte, spielt das Team von der Insel indess nicht. Gegen Finnlands disziplinierte Defensive tat man sich zum Auftakt sehr schwer, gegen Spanien hatte man den unschätzbaren Vorteil, im Gegensatz zum Gegner das Tor zu treffen. Doch wer Erfolg hat, hat bekanntlich auch immer Recht. England fühlt sich immer wohler in Schweden und würde mit einem Sieg gegen Deutschland wohl endgültig zum Topfavoriten aufsteigen. Dabei ist ein Dreier nicht einmal vonnöten: Ein Unentschieden im letzten Spiel würde England schon reichen, um sich den ersten Platz in der Gruppe zu sichern.


Alles möglich für Deutschland


Etwas komplizierter wirds, wenn man die Aussichten des deutschen Teams betrachtet. Denn die Mannschaft um den bislang überragenden Spielmacher Mesut Özil kann noch alles erreichen - oder auch nichts. Gewinnt man gegen England, wird Deutschland als Gruppensieger weiter kommen. Spielt man Unentschieden, ist man als Zweiter durch. Verliert Hrubeschs Team jedoch, kommt alles auf den Ausgang des Parallelspiels an. Spanien hat ein um vier Tore schlechteres Torverhältnis und müsste sowohl Finnland schlagen, als auch die Tordifferenz zu seinen Gunsten erhöhen - nur dann wäre Deutschland raus. Die Voraussetzungen sind also nicht die allerschlechtesten. Zudem man mit den Engländern noch eine ganz frische Rechnung offen hat: In den Playoffs zur letzten EM-Endrunde setzten sich die Briten im direkten Vergleich durch, Deutschland musste von zuhause zugucken. Doch diesmal steht eine stärkere deutsche Elf auf dem Platz, vielleicht die stärkste seit Jahrzehnten. Und sie wird alles dafür tun, noch länger in Schweden verweilen zu dürfen.