Eigentlich ist ja schon alles klar. Deutschland hat sich vorzeitig fürs Viertelfinale qualifiziert und Island kann bei einem eigenen Sieg mit Glück noch auf die Qualifikation als eine der besseren Gruppendritten hoffen. Nach dem 0:1 gegen Norwegen und dem 1:3 gegen Frankreich ist aber auch das nur noch der letzte kleine Strohhalm, an den sich die Skandinavierinnen noch klammern können.

Klar ist aus deutscher Sicht, dass im letzten Gruppenspiel einige Stammkräfte nicht zum Einsatz kommen werden. Neben den wegen einer möglichen Gelbsperre gefährdeten Bresonik und Kulig, scheinen auch einige Spielerinnen geschont zu werden und die zweite Reihe bekommt eine Chance. Die Ankündigung von Silvia Neid zu rotieren, rief in der Öffentlichkeit aber gespaltene Meinungen hervor. Auf der einen Seite führen die Experten das Beispiel der niederländischen Nationalmannschaft bei der Männer-EM letztes Jahr an, die sich durch Routieren für die K.O.-Runde aus dem Rhythmus gebracht haben. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Beispiele, die schon das Gegenteil bewiesen haben. So bleibt also nicht die Frage, wer jetzt spielt, sondern die Erkenntnis, dass egal wer spielt, man alles geben muss, um den Titel zu holen. Und wenn sich dafür dann auch die Reserve in Form bringt, muss man zumindest das nächste Spiel abwarten, bevor man die Maßnahme kritisiert.

Schauen wir also, ob es auch im letzten Spiel noch eine schöne Partie wird. Island muss alles riskieren und bei Deutschland haben zumindest die Reservistinnen jetzt die Gelegenheit sich aufzudrängen.