11.10.2011 23:15 Uhr

Eine Qualipartie mit Freundschaftsspiel-Charakter


Der Mist in der Gruppe G ist bereits eine Runde vor Ende der Qualifikation zur EM12 geführt: Aufgrund der 0:2-Niederlage der Schweiz in Wales und dem 2:2-Unentschieden von Montenegro gegen England sind die Eidgenossen ausgeschieden, die Montenegriner holten sich den Barrageplatz hinter Gruppensieger England. Dadurch geht es im morgigen Direktduell für die Schweiz nur noch darum, sich vor heimischem Publikum mit einer starken Leistung aus der Quali zu verabschieden.


Wegen dem schwachen Auftritt der Schweizer in Wales kommt es morgen gegen Montenegro nicht zum erhofften Showdown um den Barrageplatz. Das Team von Ottmar Hitzfeld hatte während dem ganzen Spiel keine Torchance und verlor gegen die Briten mit 0:2. Ramsey mit einem Elfmeter und der überragende Gareth Bale trafen für die Waliser. Das die Schweiz überhaupt noch auf dieses kleine Endspiel hoffen durfte ist ihrer Aufholjagd in den letzten Spielen zu verdanken. Denn die ersten beiden Partien gegen England und Montenegro gingen beide verloren und obwohl danach ein 4:1-Heimsieg gegen Wales folgte war die Ernüchterung nach dem mageren 0:0 in Bulgarien wiederum gross. Doch danach zeigte das verjüngte Team- Marco Streller und Alex Frei gaben zwischenzeitlich beide ihren Rücktritt aus der Nati bekannt- was in ihm steckt. Nach einem grandiosen 2:2-Remis in England gewannen die Schweizer gegen Bulgarien dank dem überragenden Shaqiri mit 3:1. Alles sprach danach nur noch vom Direktduell mit Montenegro, weshalb der Fokus vielleicht zu wenig auf Wales gelegt wurde. Für die Schweiz muss es jetzt im letzten Qualifikationsspiel darum gehen, sich mit einem guten Resultat würdig von den Fans zu verabschieden.


Montenegro feierte mit der Qualifikation zur Barrage den grössten Erfolg seiner (noch jungen) Fussballgeschichte. Im letzten Gruppenspiel trotzte man den Engländern ein 2:2 ab. Den Ausgleich schoss Delibasic dabei erst in der Verlängerung und löste damit grenzenlose Jubelstürme auf den Tribünen aus. Die Montenegriner zeigten von Anfang an eine starke Quali und verloren nur gerade eine Partie (ebenfalls gegen Wales). Mit jeweils drei 1:0-Siegen gegen Wales, Bulgarien und die Schweiz starteten sie optimal in die Kampagne zur EM. Danach zeigten die Montenegriner beim 0:0 auswärts in England eine beachtliche Leistung. Aus dem nächsten Spiel resultierte trotz Überlegenheit nur ein 1:1 zuhause gegen Bulgarien. Mit der knappen Niederlage gegen Wales leistete das Team von Branko Brnović der Schweiz nochmals Schützenhilfe. Vor den Spielen am Freitag dachten deshalb alle, die Schweiz und Montenegro würden den Barrageplatz am Dienstag im Direktduell unter sich ausmachten. Es kam bekanntlich anders.


Ob sich die Schweiz mit einem guten Resultat aus der EM-Quali verabschieden kann oder ob die Montenegriner auch die zweite Direktbegegnung gewinnen, erfährt ihr am Dienstag ab 20:15 LIVE bei weltfussball.


Matthias Halter