Hamburg (dpa) - Der HSV hat seinem Trainer Huub Stevens die fast sichere Teilnahme an der UEFA-Pokal-Zwischenrunde zum Geburtstag geschenkt. Mit dem 3:0 (1:0) gegen Stade Rennes feierten die Hanseaten ihren zweiten Erfolg in der Gruppe D.

Vor dem FC Basel (4), Brann Bergen (4) und Dinamo Zagreb (1) stehen die Elbstädter an der Spitze ihrer Gruppe. «Wenn man so ein Geburtstagsgeschenk bekommt von den Spielern, dann muss man zufrieden sein», sagte Stevens. Nach dem 2:1- Erfolg von Bergen über Zagreb benötigt der HSV noch einen Punkt aus den Spielen gegen Zagreb und Basel, um im Europa-Pokal überwintern zu können.

Vor 36 472 Zuschauern im Fußball-Stadion am Volkspark erzielten Kapitän Rafael van der Vaart (30.), Maxim Choupo-Moting (83.) und Mohamed Zidan (90./Foulelfmeter) die HSV-Tore. Das Team des zum Saison-Ende scheidenden Stevens, der am 29. November 54 Jahre alt wurde, ist nun seit 14 Pflichtspielen ohne Niederlage. In Party-Stimmung war der Niederländer trotzdem nicht: «Es wird nicht gefeiert, auch nicht bei der Familie Stevens. Auch von einem Trainer wird etwas gefordert. Wir müssen uns gut vorbereiten auf das Spiel am Samstag. Das ist ein Kracher, denke ich.»

Zwei Tage vor dem Nordderby an diesem Samstag beim Tabellen-Zweiten in Bremen schonte Stevens seinen am Knie verletzte Mittelfeldantreiber David Jarolim und den erkälteten Verteidiger Thimothee Atouba. Für den Tschechen und den Kameruner standen Nigel de Jong und Jerome Boateng in der Startformation des Bundesliga- Dritten. Der UEFA-Cup-Gegner aus Frankreich, der in seinen beiden UEFA-Cup-Spielen gegen Bergen und Basel nur einen Punkt geholt hatte, stand aber nur in der Defensive gut.

Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe van der Vaart seinen Landsmann Romeo Castelen freispielen konnte. Der zielte aber knapp am Pfosten vorbei. Der Bundesliga-Dritte hatten nun Oberwasser und wurde fünf Minuten später belohnt. Ivica Olic stibitzte sich den Ball und ließ zwei Rennes-Verteidiger aussteigen. Dann täuschte der Stürmer einen Schuss an, bediente aber mit einem Querpass seinen Kapitän. Van der Vaart verwertete den Traumpass des Kroaten mühelos, der 24-Jährige traf in seinem 23. Europapokalspiel für den HSV zum 14. Mal.

Auch im Schongang kam der HSV, der sich über den UI-Cup für den UEFA-Pokal qualifiziert hatte, nicht in ernsthafte Schwierigkeiten. Der fast beschäftigungslose Torhüter Frank Rost schimpfte, als seine Hintermannschaft hin und wieder die Konzentration verlor. Doch Rennes war einfach zu harmlos. Vier Minuten nach seiner Einwechslung machte Choupo-Moting dann alles klar. Mustergültig von van der Vaart freigespielt erzielte der 18 Jahre alte Youngster sein erste Tor im UEFA-Pokal. «Ich bin sehr glücklich, dass es geklappt hat», sagte er. Trainer Stevens freute sich über sein glückliches Händchen, denn auch sein zweiter Joker stach: Der für van der Vaart eingewechselte Zidan wurde gefoult und verwandelte den fälligen Strafstoß selbst.